Traurig aber war, Seyyed Ali Chamene'i hat sich massiv diskreditiert! Wenn er dem Wächterrat, sowas wie ein Verfassungsgericht, den Auftrag erteil, die Wahl zu überprüfen, dann kann er doch nicht sagen, das das Ergebnis der Wahl schon feststeht!? Denn das hängt ja dann wohl logischerweise, wenn alles mit rechten Dingen zugeht, von Existenz und Ausmaß der möglichen Wahlfälschungen ab. Folglich kann er sich doch nur dann Sicher sein, wenn er selbst die "Gestaltung" der Wahl beschlossen oder akzeptiert hat.
Das die Wahlmanipulationen Massiv sein müssen ist für mich, untern der Nebenbedingung das die Meldung stimmt das die Prozente der einzelnen Bewerber in allen Wahlbezirken gleich groß sein soll, aus wahrscheinlichkeitstheoritischen Gründen der Wahrscheinlichkeit nach sicher. Das bedeutet, das das Mas der Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines solch gleichmäßigen Ergebnis ist schicht weg null.
Das Fazit daraus ist aber alles andere als Erbaulich: Seyyed Ali Chamene'i hatt damit das Modell der religiösen Demokratie sehr schwer, vermutlich sogar irreparabel Beschädigt! Und damit unter Umständen die Regierungskrise zu einer schwere Verfassungskrise ausgeweitet, und das in einem Land, das zumindest an der Schwele zur Atommacht steht. Das kann einem alles gar nicht gefallen!
Ich fand den hiermit gescheiterten Ansatz der Iranischen Demokratie deshalb beachtenswert, weil mit ihr der einzige gegenwärtige Ansatz einer Demokratie vorlag, der versucht hat überhaupt so etwas wie eine Mindestqualifikation für die zu Wählenden Personen welche über Staatsbürgerschaft und Rechts treue hinausgeht zu definieren. Kann man nichts machen, die Versuchung sowas für politische Ziele zu nutzen ist einfach zu groß!
Somit bleibt eigentlich nur mehr eine Möglichkeit, das durchschnittliche Bildungsniveau unter Politiker zu verbessern: Man könnte versuchen Wahlkreise nach Bildungsgrad und nicht nur nach Geographie zusammenzustellen. Denn sonst sind die wenig Gebildeten überall in der Mehrheit, und es gibt mit großer Wahrscheinlichkeit im ganzen Parlament nicht mal eine Person, die eine komplexe Problemstellung aus eigenem Ermessen verstehen kann, was dann zu den schon fast üblichen Lachnummern führt. (Maut, Gesundheitskarte, Zensursula, ... )
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen