Ich habe am 2010-09-23 im Liquid Feedback Tool der Piratenpartei ein Experiment gestartet, um zu eine Alternative für das Umstrittene "Stuttgart 21" zu generieren. Bei Liquid Feedback handelt es sich um ein seit einigen Wochen lauffähiges Projekt der Piratenpartei, entwickelt als open source tool, das es erlaubt die Meinungsbildung zu Bündeln. Diesen Prozess, der zur Bestimmung der Parteimeinung außerhalb der Identitätsstiftenden Grundüberzeugungen wollte ich, so der Plan, an Hand eines Kontroversen Projektes für die Öffentlichkeit nachvollziehbar darstellen. Das die CDU/FDP Koalition das Problem durch massivsten und unbegründeten Gewalteinsatz zu einer veritablen Staatskrise ausbaut, hat mich allerdings auch kalt erwischt. Insofern werde ich hier auch schon Zwischenergebnisse darstellen.
Die Idee ist, das eine Gruppe von Individuen damit gleichberechtigt die Regeln ihres Zusammenlebens finden kann. Jedes Mitglied ist stimm- und vorschlagsberechtigt. Bringt man eine Initiative vor, so durchläuft sie nacheinander verschiedene Stadien, die schlussendlich in einer Abstimmung über die zuvor herausgearbeiteten Alternativen münden. Das besondere daran ist, das in der Startphase und der Diskussionsphase die unterschiedlichen Initiativen unterschiedlicher konkurrierender Autoren zu einem Thema nicht nur unterstützt werden können, sondern das diese Unterstützung auch an Bedingungen geknüpft werden kann. Es kann sowohl eingegeben werden, ja das kann ich nur unterstützen wenn als auch ja das kann ich nur unterstützen wenn nicht. Daneben gibt es dann noch eine weichere Option, mit der man sein Missfallen über Teilaspekte Äußern kann, ohne die Unterstützung zu entziehen. Grafisch aufgearbeitet, bekommt der Autor einer Initiative einen hervorragenden Eindruck was wichtig ist und was nicht oder aber auch gar nicht akzeptiert wird, und wie zufrieden die anderen mit seinen Evolutionsschritten sind.
So zeigt sich zum Beispiel, das die Grundstücksgewinn und die Pläne zu einem Vollökostadtteil absolut keine Präferenz hat! Hier ist der Aktuelle stand der Evolution, die ich in regelmäßigen Abständen hier nachzeichnen werden.
Der Plan sieht nach wie vor, am Flughafen inklusive der Rohrer Kurve alles so zu belassen wie es ist. Bis östlich von Möhringen wird der Fildertunnel so gebaut, wie er geplant ist. Von da wird es dann neu, weil der Ausbau der Strecke Stuttgart - Ulm komplett von der fälligen Renovierung des Bahnhofs entkoppelt wird.
Es geht um Möhringen herum nach Westen um dann östlich von Sonnenberg nach Nord-Westen umzuschwenken. Der Tunnel endet nach nur 5690m in einem Portal im Tal, das Heslach mit Kaltental verbindet. Dort beginnt ein 1150m langes Viadukt das die Bahntrasse über einen unbebauten Teil des Tals auf die andere Seite zur Gäubahntrasse verlängert. Da geologische Formationen in schichten aufgebaut sind, kann durch eine Variation Steigung in dem Viadukt insbesondere eine günstige Geologische Schicht für den Tunnel gewählt werden.
Auf der Demo vom 9.10. wurde Vorgeschlagen, die Neubaustrecke bis nach Rohr Weiter zubauen, was aber extrem scher ist, weil zwischen Fasanenhof und Unteraichen nichs mehr hin passt, zumindest dann, wenn man den Menschen in Fasanenhof die dringend zum Lärmschutz gebrauchten Bäume belassen will. Ein längerer zusätzlicher Tunnel wäre also mal wieder unvermeidbar. Die S-Bahn für die ICE zu missbrauchen ist auch eine doofe Idee, weil dann eine Instabilität des Fahrplan geschaffen wird. Beiden alternativen ist gemein, das dann noch das recht kurvenreiche Stück der Gäubahn langsam durchfahren werden muss. Ab dem vorgesehenen Kontaktpunkt sind nur noch zwei Kufen in der Gäubahn, und der Umweg zum Bahnhof liegt bei Moderaten 7km, was bei Tempo 100 4 Minuten 12 entspricht. Die können locker durch eine angenehm empfundene Verdichtung der Tankzeiten auf der strecken Bahnhof - Flughafen wieder rein geholt werden, da ja die halbe Taktzeit zur Fahrzeit dazu addiert werden muss
Eine Zwischenlösung von S21 und K21 V2 auf einer größeren Karte anzeigen
Die gegenwärtigen Gutachten sagen alle aus, das die Gleise reichen. Verschwinden die Personenzüge auf die Schnellstrecke, ist erst mal für lange zeit Kapazität genug da. Deshalb ist im Güterverkehr alles zu belassen wie es ist. Des weiteren ist für die Neubaustrecke die weit billigere und sichere Alternative mit den größeren Steigungen welche die ICE3 zulassen zu verwenden.
Um die neuen ICE3 Trassen auch für Turbogüterzüge nutzbar zu machen kann später auf eine Transrapid ähnliche Technik eines Asyncronlinearmotors zurückgegriffen werden. Dazu muss an jedem Güterwagen nur passive Elemente aus Eisen und Kupfer angebracht werden, so das die Umrüstung preislich im Rahmen bleibt und die Waagen ansonsten wie bisher genutzt werden. Durch Linearmotoren kann ein preiswertes Hochgeschwindigkeitsnetz dann im vollem Umfang Güterzug tauglich gemacht werden.
Diese Weiterentwicklung der Transrapid Technik zu asynchronen Linearmotoren für Fahrzeuge mit Rädern ist im fernen Ausblick auch in sofern interessant, als das diese Später auch Elektroautomobile über des Hochschleppen, Beschleunigen und durch direkte Induktion ohne anzuhalten betanken kann. Mit einer solchen Technik lässt sich später auch die Straße Elektrifizieren, wobei nur ein verschwindend kleiner Anteil der Fernstraßen umgebaut werden muss, und trotzdem mit einer wirtschaftlich sinnvollen Batterie eine unterbrechungsfreie Fahrt über beliebige lange Strecken möglich wird.
Wer mitmachen will, das ist für 3€/Monat Mitgliedsbeitrag sozial verträglich möglich.
Nachtrag vom 21.10: Für alle, die noch nie (Modell) Eisenbahnenanlagen gebaut haben. Durch eine geeignete Weichen Anlage ist es ohne weiteres Möglich, das Züge aus Richtung Flughafen und Vaihingen zeitgleich ein und ausfahren können.
View Kompromiss S21 K21 Weichenanlage in a larger map
Mein Experiment, eine Stuttgart 21 alternative zu finden. von Hans Carlos Hofmann steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported Lizenz.
Nachtrag vom 02.11: Jemand, der einfach nur die Schnauze voll hat von der öffentlichen Auseinandersetzung zwischen den K21 und den S21 Unterstützern hat, schuf nur so zum Spaß die Alternative Viadukt 21 - V21.
Da der Urheber ja sagt, er wolle ein Ende des Gezerre, erlaube ich mir meine Initiative fortan Viadukt 21 / V21 zu nennen - allerdings ist diese entgegen den Befürchtungen des Urhebers erheblich preiswerter und leistungsfähiger als als S21 und K21.
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