Bei der Pressekonferenz zur Demonstration vom 30 September hat die Polizei von Baden Württemberg der versammelten Presse zu Protokoll gegeben, das sie von den Demonstranten angegriffen wurde. Dabei war der gewichtigste Vorwurf, das die Demonstranten selbst Pfefferspray eingesetzt haben. Für Privatleute erhältliches Pfefferspray ist nur zur Abwehr von Tieren zugelassen. Insofern eine schwerwiegende Sache, denn was Pfefferspray anrichtet, hat man ja auf der Demo gut studieren können.
Ich habe mir das offizielle Pressematerial von der Homepage der Stuttgarter Polizei heruntergeladen. Alles in diesem Artikel gezeigte stammt ausschließlich von http://org.polizei-bwl.de/ppstuttgart/Seiten/Stuttgart21Video.aspx. Das die Zeitcodes geschwärzt sind ist Strafvereitlung im Amt, beweisen sie doch eindeutig, das all das passiert ist, nachdem die Polizei vor Stunden mit den Übergriffen begonnen hat. Da ich des öfteren von dem Verdacht lesen musste, das es sich bei den Pfeffersprayer nicht um einen Demonstranten handelt, habe ich ganz genau hingesehen. Ich habe den Film "Gewalt gegen Polizeibeamte" mit einem Programm in seine Einzelbilder aufgedröselt und diese dann einzeln angesehen. Aufgrund der Dynamik offenbaren sich bei dieser langatmigen Betrachtungsweise Dinge die sonst verborgen bleiben.
In Bild Nummer 1651 kann man den Einsatz des Pfeffersprays gut erkennen. Dieses wird, wie schon von den Parkschützern bemerkt wurde, nicht in der klassischen Spraydosenhaltung eingesetzt, sondern so wie es die anderen Polizeibeamten auch gemacht haben, durch auslösen mit dem Daumen. Außerdem ist der Strahl, wie ich finde, recht kräftig.
Noch Interessanter sind die Bilder Nummer 1682 und 1697. Diese zeigen die vermummte Gestalt auf der Flucht. Da sie nach rechts abdreht, wird eine Kabelverbindung zu einem Ohrclip im linken Ohr deutlich erkennbar. Dabei fällt auf, das die Kabelführung genau der entspricht, wie sie der Gummiknüppel schwingende Polizist, der im Internet als "Prügelglatze" bekannt ist, trägt. Dank seiner spärlichen Behaarung ist das Experiment dort gut zu studieren.
Aber knüppeldick kommt es zum Ende der Szene. Dort ist den Videokunstschnippelern der Truppe ein entscheidender Kunstfehler unterlaufen. In Bild 1707 spannt sich die Jacke des Täters auf dem Rücken für einige wenige Millisekunden, aber lang genug um den darunter getragenen Tornister in nur einem einzigen Bild abzuzeichnen. Ein Vergleich mit einem nebenstehenden regulären Polizisten zeigt, das dieser Tornister genau die Abmessungen hat wie der des Täters.
Wenn man schon Kastanien als Pflastersteine verkauft, wird man vermutlich Argumentieren, der Demonstrant trägt ein Handy auf dem Rücken. Also ich hatte mal ein Mobiltelephon dieses Ausmaßes. Das habe ich 1991 erworben und operierte im C-Netz, das heute schon lange abgeschaltet ist. Handy dieses Ausmaßes gab es in den aktuellen Mobilfunknetzen nicht.
Das nächste Argument wäre dann, oh das ist ein ganz übles Subjekt, das hat die Ausrüstung der Polizei mit Pappmasche kopiert. Nur woher sollte er wissen, was die Polizisten einsetzen würden, wo doch die letzte Hardcore Krawall Demo in Baden Württemberg so um die 40 Jahre her ist, wie im Zusammenhang mit den Wasserwerfern berichtet wurde. Mit historischen Aufnahmen wäre kein Rückschluss auf aktuelle Ausrüstung möglich.
Für mich sieht das aus wie ein ganz klarer Fall von "seit 5:45 wird zurückgeschossen" aus. (Mal abgesehen davon, das man sich noch nicht mal die Mühe gemacht hat, eine Zeitliche Kausalität zu ermöglichen) In dieser Angelegenheit ist zwingend ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss von Nöten, um den exakten Zusammenhang und die Beteiligten offenzulegen. Aber ich habe keinen Zweifel, das am ende nur der Rücktritt oder das Zurückgetreten werden des Ministerpräsidenten, seines Innenministers und des zuständigen Polizeichefs enden kann!
Nachtrag vom 22.10: http://www.kritische-polizisten.de/ Bestätigt das Ergebnis der Analyse, das es staatliche Provokateure gibt, und die Sendung Monitor ARD 21.10. 21:45 das es den politischen Willen gibt, durch Provokation die Demonstranten zu diskreditieren!
10 Kommentare:
Eine falte wird zum Kabel... kommt mal klar!
jaja...und der Tornister ist natürlich auch Einbildung. Und dass keiner der Beamten sich im geringsten an dem Angriff stört natürlich auch. :-)
Der Rest des Videos ist auch sehr aufschlussreich. ca. 50% der angeblichen Aktionen von Demonstranten treffen nur andere Demonstranten (Feuerwerkskörper) und die Wurfgeschosse sehen wie Papier aus. Gefaltete Steine gibt es jedenfalsl nicht. Die mit Abstand schwerwiegendste Aktion ist wohl der Radschubser gegen das Schienbein des Pferdes. Das arme Tier kann ja nun wirklich nichts dafür :-)
Skandal, habe gelesen das die S21 Gegner gefälschte Polizisten eingeschleust haben die absichtlich die eigenen Leute / Demonstranten mit Schlagstöcken verprügelt haben um die Polizei an den Pranger zu stellen ... aber ihr wisst ja, es sind eh die Bilderberger an allem Schuld und passt auf die bösen Infrarotstrahlen auf !!
Wenn du es schaffst einen Polizisten mit voller Ausrüstung in den passenden Farben zu fälschen und den dann sogar noch in die Reihen seiner Kollegen einschleusen kannst um Demonstranten zu verprügeln bekommst du von mir einen als Preise einen Stuttgarter Pflasterstein mit Geschenkpapier!
Wirklich schlecht sind die Zeiten, wenn die Verschwörungstheoretiker sich gegenseitig des Phantasierens beschuldigen...
@Maz: Aber bitte gerne doch:
http://www.parkschuetzer.de/parkschuetzer/777
http://www.parkschuetzer.de/assets/statements/33378/original/DSC02654K.jpg?1286672566
@Chaoscommander: Was hat das bitte mit Verschwörungstheorien zu tun?
@jayjayjay:
Nicht schlecht ich glaube ich schulde dir so einen Pflasterstein...nur leider werden die auf Ebay grade doch zu teuer für meine Portokasse ;-)
@jayjayjay
Ja .. täuschend echt ... NICHT !!!
Ein "Agent Provocateur"?
Die Methode ist ja nicht neu: http://de.wikipedia.org/wiki/Agent_provocateur
Komisch... Auf Phönix kam gerade eine S21 Doku, wo die Timecodes in dem Video nicht geschwärzt waren...
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