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19 Januar 2013

Kommunikationsprobleme mit Menschen die eine fokussierte Begabung haben.

80000 gehörlose Menschen Leben in Deutschland. Menschen Julia Probst, unter Twitter als @EinAugenschmaus bekannt. Sie hat durch ihre Kunst des Lippenlesens und das Investigative auswerten von Fernsehbilder, zum Beispiel bei der Fußball Weltmeisterschaft, eine enorme Bekanntheit erreicht und wurde zu den 10 Wichtigsten Twitter 2011 gekürt.



82000000 Millionen Menschen leben in Deutschland. Jeder 1025 Mitbürger hat also kein Gehör. Bei 598 Serienmäßigen Abgeordneten und etlichen Überhangmandaten, zur Zeit sind das 22, sollte also in mehr als jedem Zweiten Bundestag ein gehörloser Abgeordneter vertreten sein, wenn man den Gedanken der repräsentativen Demokratie ersnt nimmt. Tatsächlich wäre Julia Probst aber der erste gehörlose Mensch der Mitglied des deutschen Bundestags würde, wenn sie mit den Piraten in den achtzehnten deutschen Bundestag ein zöge.



Warum haben die anderen Parteien dies bisher nicht geschafft, und warum ist das bei den Piraten möglich? Zum einen ist das die Kommunikation via Textnachrichten z.B. auf Twitter oder ICQ. In dieser Form der Kommunikation spielen so Dinge wie Körpersprache, Stimme, Aussehen, Geruch, und vieles andere keine Rolle. Keine Rolle, weil es schlicht vom Medium nicht transportiert wird. Julia Probst Stimme kann man Verstehen, aber es ist anstrengend. Dafür, das sie nicht hört was sie sagt, spricht sie sehr gut. Stellen sie sich vor, sie sollten was Schreiben ohne je gesehen zu haben, was sie geschrieben haben.

Weil man in dieser Form der Kommunikation vieles nicht erkennen kann, gibt einem das eine 1A Gelegenheit vorurteilsfrei mit anderen Personen zu kommunizieren und den Menschlichen Geist auch hinter Menschen zu erkennen, bei denen man dies im Normalfall nie hin bekommen hätte. Zum Beispiel einen Menschen des anderen Geschlecht, weil dann die Hormone endlich mal keine Chance haben Wirkung zu entfalten. Weil die Kommunikation des Chat in der Piratenpartei sehr weit verbreitet ist, kommt unter anderem auch die Selbstwahrnehmung zu Stande, Postgender zu sein.

Aber Julia ist bei weitem nicht der einzige gesellschaftliche Außenseiter. Da sind zum Beispiel all die vielen Mitglieder, die aus dem Bereich der IT kommen. Für den sehr erfolgreichen Umgang mit Computern sind ganz andere Fähigkeiten nötig, als für den erfolgreichen Umgang mit Menschen. Zum einen muss man hervorragend mit Zahlen umgehen können. Achten Sie mal, was der Spitzenkandidat der FDP über neue Jobs sagt:



300 Arbeitsplätze will er geschaffen haben an jedem Tag. Das kann man nachrechnen: 2011 gab es in Niedersachsen 2.531.297 sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer. Im Jahr 2012 waren es 2.577.675 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Das bedeutet eine Zunahme von 46.378 Arbeitsplätzen in einem Jahr, oder etwas mehr als 126 neue Arbeitsplätze pro Tag. Berücksichtigt man die gesamte Regierungsperiode, dann kommt man gar nur auf 55 neue Arbeitsplätze pro Tag.

Was ein unglaublicher aufgeblasener und einfältiger Wichtigtuer, der in der Hoffnung keiner würde es kontrollieren so einen Quatsch erzählt. Als jemand der in der IT Arbeitet weiß man, das eine einzige falsche Zahl oder eine einzige falsche Regel ausreichen damit absolut nichts mehr funktioniert. Bluescreen oder gleich gar keine Anzeige drohen. Bevor der erste Buchstabe auf dem Bildschirm erscheint wurden schon Millionen von Instruktionen erfolgreich ausgeführt.

Damit so etwas funktioniert ist eine an Besessenheit grenzende Zahlenverliebtheit nötig. Klar das so jemand es als episches Presseversagen ansieht, wenn es die versammelte Presse von Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen es nicht schafft, so eine einfach zu erkennende Propagandalüge offenzulegen und den entsprechenden Spitzenkandidaten als Dummschwätzer für Alle zu Outen. Immerhin funktioniert das ja bei anderen politischen Fehlleistungen ja doch einigermaßen die Leute welche so etwas machen kräftig zu Verspotten. Hier das Satire Magazin Extra-3 zur Grabrede Öttingers für Herrn Filbinger:



Menschen mit Aspergersyndrom werden, so mein persönlicher Eindruck, werden von der Arbeit am und mit Computern geradezu magnetisch Angezogen. Rund ein Prozent der Bevölkerung haben eine Veranlagung in Richtung Asperger Symptomatik, unter den IT Mitarbeiter sind das deutlich mehr.

Ich selbst habe das mal spektakulär erlebt, wie eingeschränkt die emotionale Wahrnehmung ist. Ich habe mit einer Bekannten einen Freizeitpark besucht. Im laufe des Tages habe ich meine Bekannte verärgert. Man kennt so etwas ja. Sie Fragt ob ich Hunger habe, ich sage wahrheitsgemäß nein. Dann ist sie Sauer, das ich Ihre wünsche nicht beachte. Das ist mir auch erst auf dem Weg nach Hause aufgefallen - An ihrem nicht mehr ausgewogenen Fahrstiel und den Motorgeräuschen ihres Wagen. Wenn Sie gesagt hätte "ich habe Hunger, können wir was essen gehen" hätte ich sie natürlich gerne eingeladen, aber Frauen sind da mitunter irgendwie anders gestrickt.

Wegen der Präferenz für IT Jobs, ist auch in der Piratenpartei der Anteil von Leuten mit Asperger Charakter ebenfalls erheblich größer als in der Gesamtbevölkerung. Insbesondere bei dem Harten Kern der Piraten aus dem Kreisen der IT-Nerds, die durch Ursula von der Leinens Zensurpläne zur Parteiarbeit genötigt wurden und damit schon lange mit dabei sind.

Im Grunde ist die Theorie einer Partei einfach. In einer Grundgesetz konformen Partei kommunizieren die Parteimitglieder miteinander über politische Themen, um dann in einer Abstimmung festzustellen, was als Konsensmeinung der Partei in das Programm aufgenommen wird. In der Realität ist es ein wenig komplexer; zumindest bei den Altparteien. Dort gibt es so etwas wie Leitwölfe welche die Diskussion dominieren. Die findet man dann typischerweise im Parteivorstand. Das führt dazu, das man als Pressevertreter die anderen Parteien recht einfach Verstehen kann. Man redet mit dem Vorstand über die Themen für die man sich Interessiert. Dann muss man nur noch feststellen, wie gut der Rückhalt des Leitwolfs in der jeweiligen Partei ist und fertig ist das Parteidossier.

Bei den Piraten ist all das so nicht möglich. Der Parteivorstand hat verwaltende Funktion. Er verwaltet Parteiressourcen und wacht darüber, das Statements im Namen der Partei satzungsmäßig zustande gekommen sind und schlichten als Schiedsgericht streit. Die Piraten sind sich darüber im Klaren, das auch ihre Vorstände ein grundgesetzliches Recht auf freie Meinungsäußerung haben, sehen das aber wegen der Gefahr der Verwechselung mit einer Parteimeinung nicht gerne. Zu groß ist das berechtigte Misstrauen gegenüber den Pressevertretern das diese in ihre gewohnten Denkweisen zurückfallen.

Wenn jetzt eine Journalistin wie Frau Annett Meiritz, auf twitter @annmeiritz, versucht, mit journalistischen Mitteln die oben beschriebenen Leitwölfe in der Piratenpartei ausfindig zu machen, dann wird sie mit dieser "Mission Impossible" zwangsläufig Schiffbruch erleiden. Zum einen, weil das ins Auge gefasste Ziel gar nicht existiert. In der Piratenpartei gibt es keinen Chefideologen wie in der einstigen Sowjetunion. Jeder kann ohne Mandat ideologisch Arbeiten, und es zeigt sich dann, ob seine Idee Anerkennung findet in den Augen der Parteimitglieder oder eben nicht.

Die Umsetzung muss noch nicht mal linear sein. Betrachten wir z.B den Europa politischen Teil des Parteiprogramms. Das erste Statement dazu ist von mir. Aber da ich aus persönlichen Gründen nicht über einen gewissen Radius hinaus nicht in der Gegend herumreisen kann und darüber hinaus auch Legastheniker bin, ist das so noch nicht Parteitagsreif. Das wird es dann erst in der Zusammenfassung aus mehreren Mosaik Steinen, die von vielen anderen Piraten zusätzlich beigesteuert werden, in einem Programmantrag Wahlprogramm Außenpolitik. Man beachte, das zwischen den beiden Votings 1827 Meinungsbilder auf dem elektronischen Werkzeug Liquid Feedback liegen. Das ein wichtiger Punkt aus dem Wahlprogramm im Kern von mir ist, heißt auch nicht, das alles von mir ins Parteiprogramm kommt. Da sind mehr als genug Nieten dabei, das ist eben innerparteiliche Demokratie. Aber als Basispirat kann ich nach Herzenslust für meine Ideen werben.

Wenn sich jetzt also Frau Meiritz auf die Suche nach "dem Strippenzieher" macht, dann wird sie von hundertste ins tausendste abdriften. Und es ist nicht eine Frage des Ob sondern nur des Wann sie auf die Hardcore Nerds im Kern der Partei trifft. Und das ist der Punkt, wo die Sache völlig entgleist ist. Sie Schreibt in Ihrem Artikel über das Innenleben der Partei


Auf Parteitagen habe ich häufig mit Piraten zu tun, die Frauen im Gespräch nicht in die Augen schauen können.

Das vermeiden von Blickkontakt ist eines der klinischen Symptome des Asperger Syndrom. Ich mache das auch nicht gerne, es stört einfach beim denken. Und das muss man, wenn man über ein schwieriges Thema redet. Bei diesem Asperger Test habe ich zum Beispiel ca. 78% so das "Vermuteter Verdacht auf Asperger Syndrom" als Ergebnis herauskommt. Bei dem anderen Test bei dem es um das Herauslesen von Emotionen aus Bildern wie dieses


geht, habe ich überhaupt keinen Plan was ich Antworten soll. Die Augen in dem Bild sollen verspielt, tröstend, irritiert oder gelangweilt sein. Für mich sind das makellose Augen, aber das war es eben. Asperger ist wie Rot-Grün Blindheit, nur eben für Emotionen. Das ist umso ausgeprägter je weniger man eine Person kennt. Das vermeiden von Blickkontakt beim Sprechen ist bei Menschen mit ähnlicher Veranlagung keine geschlechtsabhängige Angelegenheit. Es ist keine Herabwürdigung von Frauen, wie Frau Meiritz es Wahrgenommen hat, die auf das Phänomen gestoßen ist und, warum auch immer, assoziiert hat das es etwas mit ihrem Geschlecht zu tun hätte.

Was das entstehen der unschönen real Life Gerüchte um Frau Meiritz angeht, das kann ich aus der Ferne natürlich nicht Nachvollziehen. Aber eines kann ich sagen: Ich wollte nicht verheiratet sein in einem Land in dem das eheliche Treueversprechen Zivil und Strafrechtlich von den juristischen Konsequenzen so behandelt wird, als ob es nichtig ist! Folglich habe ich 1977 mit 14 beschlossen als Single durchs Leben zu gehen. Ich war also niemals in einer Beziehung gebunden. Insoweit kann ich beurteilen, wie oft jemand der ähnlich wie ich veranlagt ist die Gelegenheit hat eine Beziehung zu beginnen. Es ist nicht oft, man kann es an den Fingern abzählen. Wenn eine schöne Frau (auch nur berufliches) Interesse zeigt, dann kann Sie sicher sein, das sie körperlich intensiv wirkt. Auch dann wenn da von ihrer Seite definitiv nichts ist.

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