14 Oktober 2015

Die Folgen des autonomen Fahrens auf die Anbieter im Personenverkehr.

Meine Parteifreunde haben ihre Position zum autonomen Fahren in einem Video zusammengefasst - das leider fundamentale Fehler hat.



In einer Welt mit autonom Fahrenden Fahrzeugen ist für Bus, Bahn und Taxi kein platz mehr in der Personenbeförderung.

Busse und Bahnen haben ein Problem der Räumlichen und Zeitlichen Quantisierung der Transporte. In dem Video wird nur das Problem der Räumlichen Quantisierung in Form der Zubringerdienste zu Bus und Bahn thematisiert, nicht die Tatsache das nur 1 x die Stunde (wichtige ICE Route) ein Zug führt. Allein das bringt statistisch 30 Minuten mehr Fahrzeit, so das diese Verkehrsträger einfach wegfallen werden. Gerade von den Piraten hätte ich da etwas mehr Wissen über Algorithmen erwartet! Zumal das Thema der Mittleren Fahrzeit schon in der Stuttgart 21 Debatte eine Wichtige rolle gespielt hat. Die Schiene wird frei für den Gütertransport.

Richtig ist, das nur derjenige der viel Zeug mit sich führen muss (Handwerker) in Zukunft ein Eigenes Auto braucht und haben wird. Wobei, eventuell tut es da auch ein geeigneter Anhänger der an eine Charsharing Auto(no)mobil angekoppelt wird. Aber das wird nicht in der ersten Runde der Einführung autonomer Fahrzeuge erfolgen, sondern erst in späteren Evolutionsstufen. Wenn der Rest sich mit einem Handy ein Auto herbeirufen kann und die Technik weit verbreitet ist, dann dauert das nur wenige Minuten, so das der Unterschied zum eigenen Waagen vernachlässigbar sein wird.

Wegen der größeren Zahl werden Taxifahrer an diese Reaktionszeiten nicht ran kommen, von Preis in Zeiten des Mindestlohn gar nicht zu reden. Taxifahrer ist auch kein Beruf mit längerer Zukunft.

Ersetzen Autonome Fahrzeuge nach und nach die normalen Autos, so wird es meiner Überzeugung nach nur noch 10% der Anzahl der Autos von heute geben. Das Argument mit dem Platz auf der Straße stimmt also. Auch werden diese Autos deutlich vernünftiger sein, weil die Betriebskosten vom Profit des Car sharing Anbieters abgehen oder die Preise Treiben. Da sich aber deutlich mehr Leute für einen günstigen Preis anstelle von Luxus entscheiden werden, werden Luxuswagen eine deutlich größere Wartezeit haben. Demzufolge ist zu erwarten, das Carsharing Waagen in der Masse solide und komfortabel sind, aber ohne unnötigen Schnick-Schnak, und diese den absoluten Löwenanteil der Fahrten machen werden. Viel mehr Menschen als heute werden in einem Vernünftigen Waagen unterwegs sein.

Es ist wichtig, das die Straßen in Ordnung gehalten werden. Ein weiterer Ausbau erschient mir nicht nötig, da Autonome Fahrzeuge schneller Reagieren und insofern dichter Auffahren können. Das führt ebenfalls zu einer deutlich verbesserten Nutzung bestehender Kapazitäten. Auch der spezifische Verbrauch wird deutlich sinken, wegen des Windschattens. Das wird die Ökobilanz des Auto(no)mobils drastisch verbessern, ich gehe von einer Absenkung des Verbrauchs auf 50% aus. Wenn es auch Einsitzige Auto(no)mobile geben wird - welche für Carsharer in großen Stückzahlen sinnvoll sind - dann sind sogar 25% Möglich. Das liegt daran, das der Luftwiederstand Stirnfläche mal cw-Wert ist. Ein Sitz braucht nur die Hälfte an Fläche im Wind. Damit wird das Auto(no)mobil auch unter Umweltaspekten konkurrenzfähig, denn viele Busse fahren auch mitunter recht leer durch die Gegend weil sie auf die Stoßzeiten ausgelegt sind, und die Guten Öko Bilanz Werte gelten ja nur für volle ÖPNV-Vehikel.

Glasklares Fazit: Bahn Investitionen in Gleise die nicht schnell von Güterzügen befahren werden können - zum Beispiel weil sie zu Steil sind wie das bei #S21 der Fall ist sind als völlig verfehlt zu betrachten und sofort zu Terminieren.

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