04 August 2015

Warum sind die Tierheime so voll?

Die Übliche Antwort ist, weil so viele Böse Menschen ihre Tiere aussetzen. Da ist sicher was wahres dran dieser Behauptung, denn immer wieder tauchen Berichte von z.B. irgendwo angebundenen Hunden in der Lokalpresse auf. Aber die Sache hat auch noch eine Andere Seite.

Meine Freundin und Ich wollten uns eine Katze zulegen. Da wir beide die regelmäßige Berichterstattung aus den Tierheimen kennen, war der Plan in Tier aus dem Tierheim zu nehmen.

Das war eine echt böse Überraschung was wir da erlebt haben!

Das die Mitarbeiter dort sicherstellen wollen, das die Tiere in gute Hände kommen, das kann man ja noch verstehen. Der Haken ist aber, die Verkaufen die Tiere dort nicht, sondern sie "Überlassen" sie. Das ist ein juristischer Winkelzug von Tierheimen, mit denen auf privater Basis die aus Sicht der Tierheimmitarbeiter ungenügende rechtliche Stellung der Tiere auf gebessert werden soll. Und was da drinsteht, das hat es echt in sich:

Neben der Zahlung einer Vermittlungsgebühr. welche den marktüblichen Kaufpreis substituiert und der nachvollziehbaren Verpflichtung ein Tier zu kastrieren ... verpflichtet man sich
  • Das Tier nicht an Dritte weiterzugeben
  • den Aufenthaltsort des Tieres mitzuteilen
  • zur Überprüfung der Einhaltung dieser Vereinbarungen auch dem Veräußerer jederzeit den Zutritt zu seinen Privaträumen zu gestatten
  • Horrende Vertragsstrafen als Spende zu bezahlen sollte man den Vertrag nicht einhalten
  • ... und zu guter Letzt auf Gewährleistung und Schadensersatzansprüche zu verzichten
Mit anderen Worten ...

Tierheilmitarbeiter sind aufdringlicher als die Stasi

Also bei aller Würdigung des ehrenamtlichen Engagements, so geht es nicht. Solche Forderungen sind definitiv nicht Verhandelbar. Eher fällt Schnee in der Hölle bevor meine Freundin oder ich so einen Wisch unterschreiben. Aus dem Familienkreis wurde mir berichtet, das einem Tierheimhundeerwerber sein Tier aberkannt wurde, weil er Leine des Hundes am Gartenzaun befestigt hatte. Er war in einen Regen gekommen und wollte ein Handtuch holen, damit er den Hund draußen trocknen Kann bevor der in der Wohnung sein Fell trocken schüttelt. Diese Vorgehensweise wurde als vertraglich verbotene Leienhaltung hingestellt.

Fazit Tiere aus dem Tierheim sind aus juristischen Gründen unzumutbar

Wir haben also kein Tier vom Tierheim geholt ... sondern im Internet eine nette Familie gesucht, die Ihr Tier Umständehalber abgeben musste. Unsere Wahl viel auf Herrn Bebisch, einen stattlichen schwarzen Kater in den besten Jahren.

Wie sollte die öffentliche Hand und Private Unterstützer vorgehen?

Sie sollten sich eben nicht nur die Arbeit in der Tierbetreuung zeigen lassen, sondern auch Augenmerk auf die AGB's der Tiervermittlung legen. Gegebenenfalls diese auch vergleichen und jene Organisationen auswählen welche die für den Empfänger akzeptabelsten Bedingungen haben. Denn vorgebliches Ziel der Spenden ist es ja, das die Tiere artgerecht unterkommen und an neue Halter vermittelt werden bei denen sie dauerhaft ein Tiergerechtes leben führen können. Gerade für die öffentliche Hand ein absolutes muss.

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