27 Juli 2013

Das Problem mit dem Primat eines früh mittelalterlichen Gottesbildes über die Politik.

Wenn man sich die Nachrichten von heute ao ansieht, dann kann sich einem der Eindruck Aufdrängen, das die Demokratie ein Problem hat, wenn ein mehrheitlicher Teil der Bevölkerung Moslems sind. Da ist zum einen die Tatsache das in Tunesien offensichtlich eine islamische nsu unterwegs ist, die einfach Politiker die eine säkulare Politik vertreten durch erschießen eliminiert.

In Ägypten geht das Militär gegen die Anhänger Mursi vor die gegen die Absetzung von Mursi demonstrieren, nachdem dieser durch wirtschaftliche Fehlleistungen das Land in den Ruin gewirtschaftet hat und entsprechend sehr viele gegen die Regierung massiv protestiert haben.

Aber auch die Türkei hat ein Problem mit der Islamischen orientierten Partei von Miniteepräsident Erdorgan. Dort war es aber umgekehrt: Das Land prosperierte und die Menschen begehren gegen die Religiös geprägte Bevormundung seitens der Regierung auf.

Wie kommt es zu diesem Problem? Auch in Europa wurde Jahrhundertelang über Glaubensinhalte Krieg geführt. Das Problem konnte erst mit der Erfindung der Religionsfreiheit gelöst wurden. Kern der Idee der Religionsfreiheit ist, das die Administration eines Landes darauf verzichtet, die Annahmen zur Loyalität ihrer Bürger danach zu bemessen, woran sie Glauben. In fortgeschrittenen Demokratien gibt es darüber hinaus auch eine Gesetzgebung, welche auch eine Diskriminierung aufgrund von Glaubensinhalten im privaten Sektor zurückdrängt.

Warum gibt es nun die Probleme mit dem Islam. Dazu muss man einiges über diese Religion wissen um das zu Verstehen. Im Islam gibt es etwas wie das Primat Gottes über die Politik. Es gibt also eine feststehende Normierung des Rechts kraft Religiöser Inhalte. Das gibt es auch in anderen Religionen, aber in eine bei weiten geringeren Ausdifferenzierung. Dinge, wie zum Beispiel das Verbot andere Menschen zu Töten, das sind Positionen über die recht einfach ein Konsens gefunden werden kann.

Das ist aber beim Islam deutlich anderes. Dort gibt es Regelung zu allen möglichen Lebensbereichen. Das fängt mit den 10 Geboten an und geht über Festsetzungen des Strafmasse und reicht bis in die Regulierung des Kapitalmarkts mit Durchführungsbestimmungen zu Warentermingeschäften. Im übrigen ist dieser göttliche Primat über die Politik allumfassend, was bedeutet das bei völlig neuen Fragestellungen wie z.B. Fragen wer wann ein Automobil lenken darf oder wie mit dem Internet umzugehen ist auch kein demokratischer Konsens gefunden werden kann, sondern vielmehr von Gelehrten eine Transferleistung aus den vorhandenen Lehraussagen zu erbringen ist, welche den mutmaßlichen Willen Gottes repräsentiert. Dabei gibt es Prioritäten: An 1 kommt als mutmaßliche direkte Aussage der Koran, dann kommen die Aussagen des Propheten als Gott ausgezeichneten Mensch sowie seine Handlungen, dann nachfolgende Gelehrte, ...

Das erklärt auch, warum in einer Demokratie die elementar islamische Parteien vorne liegen. Durch das islamische Primat des Gottesbildes über die Politik haben vom Prinzip her alle Islamische Parteien automatisch das Gleiche Programm und bilden demzufolge auch eine einzige Partei. Einzige Ausnahme: Die Wertungen im Gewicht bei frühen Gelehrten der Religion was dann zu unterschiedlichen Fraktionen wie zum Beispiel den Schiiten und den Sunniten führt.

Die bedenken, das das "Wort Gottes" im Laufe der Zeit verfälscht werden könnte zieht sich wie ein Roter Faden von vorne bis hinten durch den gesamten Koran. Schon die katholische Kirche tut sich mit einem Zeitgerechten Umgang mit den neuen Möglichkeiten welche der Fortschritt der Technik den Menschen in die Hände legt sehr schwer. Es dauerte über 400 Jahre bis sich katholische Kirche sich dazu herablas, Galileo Gallieis Lehren offiziell als richtig anzuerkennen und sich für die dogmatische Verfolgung zu entschuldigen. 40 Jahre Nachdem die Perspektive aus dem Weltraum dieses für Menschen direkt sichtbar gemacht hat! Aber immerhin ist eine solche Korrektur möglich.

Das ist im Islam anderes gelagert. Durch die immer wieder vorgetragenen Befürchtung der Verfälschung im zusammenwirken mit der fehlenden Zentralinstanz kann immer wieder jeder der sich dazu berufen fühlt ein Rückbesinnung auf die zentralen werte des Islam fordern. Schlimmer noch: es gibt so etwas wie das Recht auf Widerstand in unserer Verfassung, gegen jeden vorzugehen, der gegen die göttliche Ordnung opponiert.
Leute die vom Islam abfallen sind, gelten im Koran noch weniger als Ungläubige. Es wird als eine Art Hochverrat angesehen. Diese dezentrale Selbstblockierung macht die Weiterentwicklung der Scharia, dem islamischen Recht, unmöglich.

Scharia ist Ergebnis des Primats eines früh mittelalterlichen Gottesbildes über die Politik.

Eine Weiterentwicklung ist nur durch eine Entfernung von den Inhalten der Religion im täglichen Leben möglich. So etwa wie sich der absolute Löwenanteil der Katholiken in der Frage der Anwendung von Verhütungsmittel von der Lehraussagen des Papstes entfernt hat und diese geflissentlich als völlig weltfremd Ignoriert. Das erfordert aber Informationen und Bildung der Menschen, um sachgerechte Entscheidungen selber treffen zu können. Nur offene Netze und der Austausch über Kontinente hinweg ist in der Lage, diesen Konflikt zu überbrücken. Der Durchsetzung des Menschenrechts auf unzensierten und unbeobachteten Zugang auf ungefilterte Informationen aus dem Ausland kommt für den Frieden in den nächsten Jahrzehnten eine zentrale Rolle zu.

Denn das Konfliktpotential ist da. Da Grundgesetz schreibt unter Ewigkeitsschutz vor, das die Würde des Menschen unantastbar ist. Das ist zum Beispiel mit den Körperstrafen der Sharia, der Möglichkeit mit verstorbenen Frauen Sex haben zu dürfen und vielem anderem unvereinbar. Es kann also keine Folge von Grundgesetzänderungen geben, die eine vollständige Implementierung der Scharia bei uns ermöglichen würde. Auch dann nicht, wenn über 66% der Bürger Moslems wären. In dem Moment würde das Widerstandsrecht greifen und es würde dann auch so etwas wie das Passieren, was gerade in Ägypten passt.

Der Islam als Glaube steht unter dem Schutz des Grundgesetzes, Sein politischer Anspruch ist Zeitgleich verfassungswidrig. Eine Hisbollah (‏‮حزب الله‬‎), wörtlich übersetzt bedeutet das "Partei Gottes", in Deutschland wäre sofort wie zum Beispiel jede rassistische Partie als Verfassungswidrig zu verbieten.
Es wird viel Bildung und Austausch zwischen den Menschen erfordern, diesen Konflikt aus der Welt zu schaffen. Das Iran ein binnennetz wie Nordkorea bekommt, finde ich übel. Beide Werte ich als Gottesstaaten die sich Kernwaffen zurechtbasteln.

Diese Überlegung Zeigen, wie Wichtig der von dem pakistanischen Mädchen Malala Yousafzai getätigte ruf nach Bildung für Mädchen - und damit auch für Jungen weil diese einen viel größeren Einfluss auf die Erziehung der nächste Generation haben als die Jungs - ist. Um einseitige Bildung zu verhindern ist der unmaipulierte Zugang zu Informationen aber genauso wichtig. Ein strammer Taliban hat kein Problem damit das Koranstudium in Form von Auswendig lernen als allumfassende Bildung zu benennen. Für das geprüfte auswendig rezitieren des Korans wird einer Person im Islamischen Raum sogar ein Ehrentitel verliehen. Der Mensch kann sich dann als Teil des Namens Hafiz nennen, genau so wie sich jemand bei uns Doktor nennen darf, der die Wissenschaft vorangebracht hat.

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