Durch das Bloggen gibt es jetzt eine weitere Option zur Kontrolle des Journalismus. Es gibt da nur ein Problem: Wenn man in einem Blog zu verdreht dargestellten Aussagen Stellung nimmt, dann hat das immer so was von einer Gegendarstellung. Eine Gegendarstellung ist aber nicht so wirklich Glaubwürdig für Menschen, welche die Person nicht kennen, um die es geht. Der Grund dafür ist, das die presserechtliche Option der Gegendarstellung typischerweise von fragwürdigen Geschäftemachern genutzt wird, die sich "falsch" dargestellt fühlen in dem was sie tun.
Jetzt gibt es schon wieder so ein Beispiel von einer solchen Üblen Verfremdung die den journalistischen Beeinflussungsspielraum nutzt. Formal grenzwertig Richtig, nur völlig aus dem Zusammenhang gerissen, so das was ganz anderes Transportiert wird als eigendlich gesagt wurde. Hier ist ein Artikel im Spiegel über Marina Weisband aka Lady Afelia und hier ist ihr Kommentar dazu auf ihrem Blog. Zu dem Oben beschriebenen Effekt des Eindrucks einer Gegendarstellung kommt dann noch hinzu, das die Presse nochmals Nachtreten kann.
Ich für mich habe schon vor geraumer Zeit beschlossen, sollte ein Journalist ein Interview haben wollen, dann würde ich dem nur unter folgenden Voraussetzungen zustimmen:
- Der Journalist und andere beteiligte Personen wie Kameramann, Tonmann oder Photograph werden während des gesamten Kontakts von einer Person meines Vertrauens, also zum Beispiel einem anderen Pirat, einem Freund oder jemand aus meiner Familie in voller Länge als "Making off" Video in Bild und Ton festgehalten
- Journalist, Kameramann, Tonmann, Photograph und sowie diese Personen nicht als Unabhängige Unternehmer arbeiten auch Ihr Auftraggeber willigen ein, das dieses Video ungeschnitten auf Youtube & Co im Internet veröffentlicht wird.
- Im Anschluss nach dem Interview würde ich das Video auf verschiedene Plattformen hoch laden und in meinem Blog Verlinken.
Durch die Zeitstempel der Server würde für jeden ersichtlich sein, das es sich nicht um eine Gegendarstellung handelt, sondern um ein Angebot die Arbeitsweise eines Journalisten nachzuvollziehen - inklusive dem was sie nicht Berichten.
Wenn wird Piraten uns darauf einigen würden grundsätzlich so vorzugehen, dann könnte die Qualitätspresse keine eigenen Konnotationen in die Aussagen eines Piraten mehr hineinbringen, ohne das das jeder Depp merkt, daß das "Qualitäts" in Qualitätsjournalismus eigendlich für das Gegenteil steht. Hinzu kommt, das die Pressevertreter sich in einem Brutalen Wettbewerb stehen. Wenn sich Journalisten von den Fouls der Konkurrenten überzeugen können, dann kann der Verriss dieser Kollegen noch härter und satirischer ausfallen als Beispielsweise hier im oben dargestellten Fall. Mit meiner Doktrin wäre die politische Falschdarstellung vermutlich von einem Tag auf den anderen Geschichte.
Fragt sich, ob man das als lose Konsensbildung machen kann und soll und ob und wie so eine Vorgehensweise als Corporate Identity in die Satzung der Piraten aufgenommen werden muss. Wir Piraten können das ja mal am Rande des kommenden Parteitag diskutieren.
Anzumerken ist noch, das ich in Zukunft Werke des Qualitätsjournalismus nur noch <a rel="nofollow" target="_blank" href="http://..."> ... </a> Verlinken werde, um denen keine Google & Co Priorität mehr zu übertragen. Die haben es einfach nicht verdient.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen