Als die Souveräne der Länder das Urheberrecht etablierten haben sie stets den Vorbehalt gemacht, das der Souverän sich über alle Publikationen gebührenfrei ein Bild machen konnte. Durch eigenen Anschauung oder auch durch Beauftragte. Das hat sich bis heute so in den Ausführungsvorschriften zum Urheberrecht gehalten. Beispiel USA, ein Staat das nie von einem Monarchen beherrscht wurde und somit frei von Altlasten sein sollte: Wer dort ein Copyright beanspruchen will, der muss einige Exemplare seines Werks bei der Kongressbibliothek hinterlegen. Dann und nur dann kann überhaupt ein Rechtsschutz eingefordert werden.
Das Problem ist nur: Nicht die Parlamentarier sind der Souverän eine demokratischen Landes sondern die in diesem Land als Staatsbürger lebenden Menschen. Artikel 20 Absatz2 GG thematisiert das in unserer eigenen Verfassung: Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
Heutige Staaten tun aber in der Rechtspraxis des Urheberrechts so, als ob der Anspruchs des Souveräns auf politische Einsichtnahme nur in einer Delegation an geschäftsführende Subjekte (Parlamentarier, Regierung) überdauert hätte. Ganz so, als ob z.B. Kaiser Wilhelm der II als letzter Deutscher Souverän das Recht auf vollständige kostenfreien Einsicht in alle Publikationen an einen Minister unwiderruflich abgetreten hätte, der sich um das Urheberhecht und die Durchsetzung politischer gewollter Schranken des zu publizierenden Material zu kümmern habe. Das ist aber nicht passiert, und so haben gewissenlose Lobbyisten in der Demokratie die Souveränitätsrechte des Volks ussupiert.
Dabei hat die Medienindustrie in der Zeit als der Besitz von viel Geld die Voraussetzung für die Verbreitung von politischen Ideen war eine alles andere als Menschenfreundliche Rolle gespielt. Erfolgreiche Propaganda ist nicht die Verbreitung von Parteipamphleten, es ist die Verbreitung von Tatsachen aus denen der Bürger die vom Macher eines Werks gewünschten Schlüsse zieht. Diese Schlüsse sind bei den im Schadpotential erfolgreichsten und Verhängnisvollsten Werken der Filmgeschichte gar nicht selbst enthalten. Beispielsweise die Werke der Leni Riefenstahl. Sie hat mit Ihre Werken über Olympia oder den Parteitagen der NSDAP die Ideen der Bewegung wie "das Anstreben Individueller Stärke als Mittel der Durchsetzung" oder "das Anstreben Kollektiver Stärke duch gleichschaltende Bündelung der Kräfte als Mittel der Durchsetzung gegenüber anderen Gruppen" extrem populär gemacht. Und das ohne diese Ziele oder gar ihre Konsequenzen wie Krieg und Völkermord je auch nur zu erwähnen.
Sie wurde, trotz unübersehbarer nähe zu Adolf Hitler und ihres Wichtigen Beitrags zu seinem Aufstieg nicht als Kriegsverbrecherin verurteilt. Aber es gab in der damaligen Zeit auch Film schaffende, die sich mit eigenen Ideen dem Ungeist jener Zeit entgegengestellt haben. Charlie Chaplin beispielsweise in seinem Meisterwerk "Der große Diktator". Dort hat er über das Wirken des Nationalsozialismus aufgeklärt und den ganzen Ideologischen Wahn der Nationalsozialisten gnadenlos der Absurdität und Lächerlichkeit Preisgegeben. Meiner Meinung nach ist das die einzige Möglichkeit, eine Ideologie schnell und Wirksam zu bekämpfen. Unvergessen, legendär die Szene mit dem Globus, in dem der Almachtanspruch gnadenlos auf die Schippe genommen wird.
Hitler soll getobt haben vor Wut. Carlie dürfte die Top 10 der Staatsfeinde locker erreicht haben. Aber in der damaligen Zeit waren die Medieninhalten wegen der zentralen Rolle von Produktionsmittel staatlich Kontrollierbar, und der Film war in Deutschland selbstredend nicht zu sehen. Wer ein neueres Beispiel für einen Staatskollaps eines diktatorischen Staates durch die Zerstörung seiner Idiologie braucht, betrachte Folgendes: Es war das Meisterstück des Hans Dietrich Genscher der sagenhaften 18 Jahre lang Außenminister unsres Landes wahr, der vor den Laufenden Lifekameras der versammelten Weltpresse die Ideologie der DDR als "Arbeiter und Bauernparadies" innerhalb von nur einem Halbsatz zerstört hat.
Als ich diese Bilder gesehen hab, war mir klar: Es ist nur noch die Frage des wie und wann und nicht des ob die DDR kollabieren würde. Aber warum ist "The Interview" jetzt so wichtig, das Kim Yong Un seine Hackerschwadronen gegen Sony losgeschickt hat? In dem Film werden sowohl die Untaten der USA - ja die CAI hat in der Tat Aktionen gestartet, die Menschen getötet haben Der unabhängige Senator Angus King erklärte: „Wir haben Dinge getan, für die wir japanische Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg wegen Kriegsverbrechen vor Gericht gestellt haben.“) als auch die des Kim Yong Un parodiert und alles in den slapstick Kakao gezogen. Für jemand wie Kim Jong Un welcher sich seinem eigenen Volk gegenüber wie ein Halbgott darstellt, ein absolutes geht überhaupt nicht.
Aber er hat doch seine Bürger fest im Würgegriff wird man einwenden. Zeitungen und Bücher sind bei den Abgeschotteten Grenzen kein Thema Fernseher und Radios gibt es dort nur mit fest eingebauten Stationstasten für die Regierungssender, und das es so was wie das Internet gibt, das wissen die Menschen dort schlicht nicht. Das Problem ist, diese Kontrolle geht langsam Verloren. Aus Kostengründen haben USB Schnittstellen dort die gleichen Eingenschaften wie bei uns. Aus Sicht des Kim Jong Un Ein verhängnisvoller Fehler. Warum? Ein USB Stick ist ein kleiner Computer mit einem extra Mikroprozessor welcher die Laufwerkslogik darstellt. Und der lässt sich manipulieren. So wurde Beispielsweise gezeigt, das sich Viren erstellen lassen, welche sich nur von USB zu USB Controller vermehren, und die deshalb jedem Virenscanner entgehen. Diese Manipulierbarkeit der Controller kann man vorzüglich zum Schmuggeln von Daten verwenden, indem man einen USB Stick so manipuliert, das er sich wie ein kleineres Modell verhält und erst nach eine gewissen Zeit seine verborgenen Inhalte freigibt, also zum Beispiel unzulässige Filme.
Aus diesem Grunde muss Kim Jong Un fürchten, das dieser Film auch mit einigen Jahren Verspätung in Nordkorea Verbreitung findet. Für Gewaltherrscher ist das ende der Politischen Macht fast immer auch das Ende ihres Lebens. Für Kim also eine Frage von Leben und Tod. Das ist der Grund warum er Sony und damit die USA mit einem Cyberangriff bisher völlig unbekannten Ausmaßes überzog. Denn nichts fürchten Despoten mehr als Spot! Wie kommt man da raus, das wild gewordene Diktatoren die Verbreitung ihrer Untaten im Wege von Drohungen unterbinden können. Man stelle sich mal vor, Adolf Hitler wäre es gelungen seine Untaten gegenüber den Juden noch besser geheim zu halten als es ihn ohnehin gelungen ist, weil sich viele ein so brutales Vorgehen nicht vorstellen konnten oder wollten?
Es gibt nur eine Lösung: Der demokratische Souverän muss sein ussupirtes Recht auf kostenfreie Einsichtnahme in Publikation laut und mit Macht zurückfordern.Er muss dabei so Laut sein, das er die Bataillone von Lobbyisten mit ihren gemieteten "Lautsprechern" nachhaltig übertönt. Es muss ein Gesetz her, das es Verbietet für die Bloße Kenntnisnahme eines Werkes - zum Beispiel im Wege digitalen Transfer - direkt oder indirekt einen Obolus zu fordern. Damit werden dann auch die höchst Demokratie feindlichen Bestrebungen der Branche im Keim erstickt, eines Zensur- und Überwachungsinfrastruktur für die digitalen Aktivitäten der Bürger etablieren zu wollen, weil sie diese dann eh nicht mehr brauchen.
Dadurch das man in den Filmstudios dann keine Zeit mehr darauf verschwenden muss, wie man den Bürger am besten überwachen kann, ist man dann in der Medienindustrie frei über neue und alte Formen der Erwirtschaften von Gewinnen intensiever nachzudenken:
- Lizenzgebühren von kommerziellen Premium Spielstätten, wie Kinos, Autokinos, Sauna Betriebe, Gaststätten, ...
- Werbeeinnahmen von Herstellen deren Produkte in einem Film gezeigt werden
- Lizenzgebühren von Programm Anbietern die Werbung mit dem Werk verflechten und, z.B. per TV, Verbreiten
- Lizenzgebühren für Produkte die erst durch den Film Sinn haben, zum Beispiel Lichtschwerter. George Lukas verzichtete komplett auf eine Gage für sein Werk zugunsten dieser Merchingdisingrechte
- Lizenzgebühren für Produkte welche der einfache Verbreitung des Produkts dienen, also z.B. Hardwareausfertigungen in Form von DVD, Büchern, ...
- Lizenzgebühren für Freizeit Ergebniswelten in denen ein "eintauchen" in die Welt des Film geboten wird ...
- Lizenzgebühren zu Produkten die neu sind und durch einen Film Promoted werden. Also zum Beispiel neue Modekollektionen welche die Schauspieler erstmals in der Öffentlichkeit tragen ...
- ...
Die Algorithmen, die es jedem ermöglichen Material mit Minimalem, oft sogar Kostenlosen, Aufwand digitales Material riesigen Massen von Menschen schnell zugänglich zu machen sind längst vorhanden. Damit sparen sich die Studios auch die Werbung für einen Film, weil es genug Menschen gibt, die darüber Reden.
Diese Algorithmen sind hochleistungsfähig und absolut Zensur resistent. Auch noch so wüste Drohungen von Potentaten oder Religioten die sich als Anhänger eines Religionsstifter bezeichnen der für sich von Gott gewollten Sex mit Kindern in Anspruch nimmt können die Verbreitung eines Werk dann nicht mehr verhindern. Und das ist wichtig, denn Leute die eine riesige religiöse Säuberung in einem Ausmaß planen, das sie sogar Adolf Hitler bei weiten in den Schatten stellen würde gehen um! Da kann man keine Mutlosen Filmbosse als kulturelle Entscheidungsträger brauchen, die nur $-Zeichen in den Augen haben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen