24 Oktober 2014

IBAN die schrekliche ... Produkt grenzenlos engstirniger Bürohocker!

Heute widme ich mich mal einem elenden Übel der Moderne. Kraft EU Regelung wurde die Europaweite einheitliche Kontonummer eingeführt. Die wahl ist auf die IBAN gefallen, ein System das für den Weltweiten Geldtransfer entwickelt wurde. Und dank einiger Gehirnamputierten Politiker müssen wir jetzt bei jeder Überweissung diesen elenden Lindwurm wie "DE19123412341234123412" einzugeben. Nur damit jede Überweisung in Eropa gleich aufwändig ist. Wenn das Telefon erst zu EU Zeiten erfunden worden wäre, dann gäbe es keine Ortsnetze. Sieht man am Handy. Dort muss man im Telefonbuch +496443xxxxxxxx reinschreiben, nur damit es auch im Ausland geht.

Schon ein veritabler Teil der Erde ist mit der IBAN kontaminiert.

Quelle: Wikipedia

Dieser Wahnsinn ist die Ultimative Zumutung für jeden Nichtbürokraten

Das ist wie IPv6 Adressen ohne DNS einzugeben. Verschärft um die Tatsache, das Bankapplikationen aus Sicherheitsgründen im allgemeinen einen sehr kurzen Timeout haben, den man auch nicht verändern kann. Ich fordere die EU auf, da es sich um eine Analog ideotische Situation hadelt, einen DNS Record type definieren zu lassen, mit dem sich eine Kontoverbindung publizieren lässt. Banken müssen dann verpflichtet werden, ihre Internetapplikationen so zu ändern, das sich die Kontonummern auch über den DNS eintragen lassen. Will ich dann was z.B. an Google für eine Adwords Werbekampanie bezahlen, dann gibt man nur "google.de" in das Kontofeld ein, und die hinterlegte Kontonummer wird aus dem DNS geholt und Angezeigt.

Früher hat man sich um die Usebility von Behördlichen Vorgaben wesentlich mehr Gedanken gemacht. Und zwar auch vor dem Hintergrund, das verschiedene Menschen unterschiedliche Wahrnehmungs- und Wiedergabefähigkeiten haben. So ist zum Beispiel das Grün in der Ampel nicht Grün, sondern Blaugrün, damit es sich für eine Rotgrünblinde Person auch vom Rot unterscheidet. Eine vergleichbare Rücksichtnahme ist im Punkto Bürpkratischer Wahnsinn völlig abhanden gekommen. Das mus sich baldmöglichst Ändern.

Probleme mit Datenspeichern und Garantieleistungen.

Meine erste Festplatte mit eingebauten Controller wie es bei ATA, SATA, SCSI und ähnlichen Architekturen üblich ist, hat von 1991 bis 2006 im Dauerbetrieb gehalten. Das war noch echte Qualitätsarbeit. Heutzutage habe ich das Problem, das ich es kaum mehr schaffe den gesamten Datenbestand synchron zu halten. Ursächlich dafür ist eine viel zu hohe Ausfallrate. Das Festplatten kaum noch die 2 Jahre Garantie im Dauerbetrieb überstehen ist das eine, aber das SSD schon nach weniger als 100 Tagen in die Grütze gehen, das zerrt an den Nerven. Das ist auch kein Einzelfall, ich weiß von einem Kunden das er seinen PC kurz 3 Mal kurz hintereinander mit je neuen SSD wieder aufsetzen musste.

Der Gesetzgeber will Konsumenten vor allzu mangelhaften Produkten schützen. Das machen sie, indem Sie eine Garantieren der Hersteller europaweit eingeführt haben. Zwei Jahre Lang läuft die Garantie innerhalb derer der Lieferant Ersatz leisten muss. Innerhalb des ersten viertel Jahr muss im Streitfall der Hersteller beweisen, das das Produkt wegen unsachgemässer Handhabung ausgefallen ist, danach muss der Konsument beweisen, das der das Produkt sachgemäß benutzt hat und es dennoch vorzeitig ausgefallen ist. So weit so Gut. Bei einem defekten Eierkocher tauscht der Konsument das Gerät beim Händler um, und gut ist es.

Problem: Nebenkosten des Austausches


Viele Konsumenten haben aber das Problem, das sie gar nicht in der Lage sind, einen Datenträger auszutauschen. Dann muss das betreffende Betriebssystem wieder aufgespielt werden. Für etliche Konsumenten ein Haariges Problem, für das sie einen externen Experten zu rate ziehen und bezahlen müssen. Oder wenn der Datenträger Bestandteil eines Computers ist und ausfällt, dann wird der Computer wieder vom Händler wieder in den Ausgangszustand zurückversetzt. Wenn das Sachgemäß gemacht wird, dann muss der Konsument seine Sicherheitskopien einspielen. Wir nehmen jetzt mal an, das diese existieren - was bei weiten nicht der Fall ist. Auch das ist nicht so ganz easy und bedarf des öfteren mal externe Hilfe.

Problem: Zeit die zum Recover gebraucht wird


Auch nimmt das zurück landen der eigenen Daten eine nicht unerheblich Zeitspanne in Anspruch. Das gilt insbesondere bei der Nutzung von Onlinebackups. Diese sind zwar sehr benutzerfreundlich. Man muss keinen Strom für eigene Infrastruktur aufwenden. Ein Hintergrundprozess schaufelt die Daten, wenn sonst nichts anliegt, über die Internetleitung auf einen Backupserver. Normalerweise erzeugen Benutzer wenig Daten, so das die Leitung locker ausreicht die Daten zu übertragen. Selbst eine kleine billige Platte hat heute 400GByte, grösse sogar 4000GByte. Nehmen wird an, das die Platte zu 50% gefüllt ist. Will mann 2000GByte aus dem Internet Zurück laden, dann dauert das bei einem 50MBit VDSL Anschluss stolze 4 Tage in denen die Internetleitung verstopft ist und man nicht Arbeiten kann, weil der Recovery läuft. Das gilt aber nur für den Fall, das der Nutzer noch einen der alten unlimitierten DSL verträge hat. Wenn z.B. nach 100Gbyte im Monat ab geregelt wird. dauert es 20 Monate, also ein Jahr und 8 Monate. Da kann es einen Passieren, das die Festplatte in der Zwischenzeit wieder ausfällt. Alternativ muss der Nutzer Extratraffic beim ISP einkaufen.

Problem: Strom für Lokale NAS oder sonstige Backups


An einem Lokalen Backup Speicher geht so kein Weg vorbei. Bei einem Sogenannten NAS wird ein Spezieller Computer in einen anderen Raum aufgestellt, der über LAN zu erreichen ist. Mit solch einem System ist der Gleiche Komfort wie mit der Lösung im Intern möglich - wenn man man davon Absieht das man sich selber um Monitorring und Wartung des Gerätes kümmern muss. Der Nutzer der Datenspeicher brauchen noch einen Arbeitstag zum zurück transferieren. Mit einem erheblichen Ausfall an Arbeitszeit ist also in jedem Fall zu rechen, wenn der Kunden nicht auf eine hochverfügbare Lösung setzt. Diese braucht aber erheblich mehr Strom, weil die Komponenten mehrfach vorhanden sein müssen. Werden Mobile Geräte wie Laptops verwendet, ist es nicht immer möglich mehrere Festplatten zu verbauen. Fast alle Geräte sind verfügen über nur einen Diskslot, weil der Stromlaufzeit über die Akkulaufzeit von besonderer Bewandtnis ist. Hochverfügbarkeit ist also auch nur in Rechenzentren welche als Großkunden einen preiswerten Zugang zu Strom haben eine einfache Lösung.

Problem: NSA, GHQC & Co


Die Aktivitäten der NSA sind ein Übel für sich. Erhält der Hersteller ein defektes Laufwerk zurück, um das Problem zu erkennen, dann kann er unter Umständen eine Komplette Kopie der Festplatte erhalten, wenn es gelingt das Gerät instand zu setzen. Aus diesem Grund ist zu erwarten, das in der Garantieabwicklung von Laufwerkshersteller sich gesox dieser Organisationen abhängen.

Wegen der Berichte vom Abfangen von Hardware und entsprechenden ersetzen durch manipulierte Produkte ist sogar zu befürchten, das es zu den Praktiken gehört defekte Datenträger in Umlauf zu bringen, die nach einer bestimmten Zahl von Zugriffen oder nach einer bestimmten Zeit einfach so tut, als wäre das Teil defekt. Damit wäre das beschaffen einer kompletten Kopie der Daten auch von super hart geschützten Zielen möglich. Kaum denkbar, das sich die Datengeier so eine Option entgehen lassen.

In jedem Fall muss ein Nutzer entscheiden, ob er seinen Garantieanspruch aufgibt, oder aber ob alle seine Schlüssel und Passworte verbrannt sind. Das kann zu einem erheblichen Mehraufwand für die Reparatur eines defekten Datenträgers darstellen, der Extra in Ansatz zu bringen ist. Dieses Problem ergibt sich auch bei hochverfügbare Lösungen wie Raid 1 5 oder 6.

Problem: Markenbewusstsein bringt nichts


Man wird jetzt anführen: Kaufen sie nicht einfach den billigsten Mist, dann halten die Datenträger auch länger. Kaufen sie nur Marken, die Sie kennen. Meine eigene Berufliche Praxis zeigt, es bringt nichts außer das man Abgezockt wird. Die Hersteller schieben immer wieder Herstellungen hin und her, kaufen ganze Firmen auf und verkaufen die Produkte unter dem eigenen Namen. Das führt dann dazu, das der eine Plattentyp hervorragend ist, der andere aber neuwertiger Schrott. So haben ich 2TByte platten nach dem Herauskommen gekauft, die heute noch gehen. Später vom selben Hersteller unter dem gleichen Label gekaufte 3Tbyte Platten sind schon innerhalb der Garantiezeit kaputt.

Hinzu das kriminelle Händler ziemlich einfach billigen Ramsch kaufen können und als vorgeblich hochwertige Ware verkaufen können. Die Mehrzahl der Nutzer braucht nur einzelne Datenträger, so das sie keine Chance haben zu erkennen, das Sie Geld für nichts zum Fenster raus werfen.

Wie könnte man Produkt Hersteller dazu bringen, mehr auf Qualität zu achten?


Mit der geltenden Garantie Gesetzgebung ist das jedenfalls offensichtlich nicht mehr der Fall. Ausschlaggebend ist unter anderen der Preisverfall der einzelnen Geräte. Um das zu Ändern müsste entweder ein Nutzer eines solchen Produkts nicht nur einen Anspruch auf Austausch oder eine Reparatur haben, sondern eben auch auf Ausgleich für die entstandenen Nebenkosten. In manchen Industrien, die sich durch ein hohes Qualitätsniveau auszeichnen, ist das schon heute auf freiwilliger Basis der Fall. So geben heute Autokonzerne schon heute "Mobilitätsgarantien". Das bedeutet, das dem Kunden während einer Reparatur oder Wartung sofort ein Ersatzfahrzeug gestellt wird und so die Funktion des Produkts auch bei Ausfall fast ununterbrochen bestehen bleibt.

Dem Hersteller von Datenträgern zur Übernahme der Individuellen Mehrkosten des Kunden zu zwingen, ist aber grob unfair, weil der Hersteller keine Kontrolle darüber hat, in welchen Kontext seine Produkte Eingesetzt werden. Damit könnten die Kosten für einen Ausfall jede Grenze übersteigen, insbesondere diejenigen, welche eine hochverfügbare Lösung erfordern werden.

Problemlösung Pauschaler Schadensersatz


Würde man aber bei Produkten deren Ausfall für die Volkswirtschaft sind eine pauschale Schadensersatzzahlung festlegen, so würden die Hersteller zu einem sorgfältigeren Umgang mit der Qualität ihrer Produkte zwingen. Denn diese fahren in aller Regel einen statistischen Ansatz zur Optimierung des Gewinns. Werden Fehler teurer für das Unternehmen, liegt das Optimum bei qualitativ hochwertigeren Produkten. Damit steigt auch das Preisniveau etwas an, aber nicht viel, weil die Konkurrenz in diesem Bereich richtig hart ist.

Auf der anderen Seite steigt die Qualität wieder so weit an, das nicht mehr so viele Instanzen für Redundanz nötig sind. Bis jetzt hielt ich drei über LAN und WAN vernetzte Speicherungen für das Minimum für eine einigermaßen sichere Speicherung von Daten zu gewährleisten. Wie ich aufgrund der Erfahrung mit den eigenen Daten sagen kann, ist das in Zukunft nicht mehr zu halten. Von den drei Instanzen hatte ich jetzt nur noch eine die Intakt war. Meine neueste Installation für Kunden hat jetzt 2 x Raid1 über LAN + 1 Instanz über WAN. Nur das alles kostet Strom ... und der macht CO2 Ausstoß. Trotz Modernisierung.

Problemlösung Notar


Was das Problem mit NSA & Co lässt sich nur dadurch in den Griff bekommen, das bei einem Garantiefall nur eine Bescheinigung eines Notars einzuholen ist, das das Produkt einen Defekt hat. Der Hersteller darf aber nicht mehr das Recht haben, für das neue Produkt im Austausch das defekte Produkt zurückzuerhalten, damit der Nutzer seine Daten durch eine Vernichtung seines Vertrauens schützen kann. Alles andere ist nicht zumutbar, jedenfalls so lange bis den Geheimdiensten akzeptable Schranken auferlegt wurden.

18 Oktober 2014

Der Westantarktische Eisschild wird zerfallen. Herzlichen Glückwunsch zur unumkehrbaren Umgestaltung der Erde liebe Menschheit!

Vor einigen Wochen kam eine Nachricht über die Ticker, das man festgestellt hat, das der westantarktische Eisschild nun mehr ohne jeden Zweifel zerfallen werde. Ganz unabhängig davon, wie das mit dem CO2 weitergehen würde. Wie kann man sich da so sicher sein? Nun, die Sache ist die, ab jetzt ist der Zerfall der Westankarktis eine Frage von Hydraulischen Kräften und nicht mehr von Warm oder Kalt.

Betrachten wir dazu zunächst EIS, das auf dem Meer schwimmt. Wasser hat die für Chemische Stoffe absolut seltene Eigenschaft, in der festen Phase weniger Dicht zu sein als in der Flüssigen. Aufgrund der Hexagonalen Wabenstruktur welche die 120° Moleküle des Wassers bilden, hat Wasser seine größte Dichte bei 4°C. Wasser hat eine Dichte von 1g/cm³ Eise eine von 0.91g/cm³ so das wenn also ein Eisklotz auf dem Wasser schwimmt, Der 10 x so tief in das Wasser eintaucht wie er aus dem Wasser herausragt.


Wenn wie jetzt also EIS und Landmasse betrachten gibt es eine gedachte Fläche welche schwimmendes von Fest auf dem Meeresboden aufliegendes Eis trennt. Diese Fläche schwebt über dem Wasser in 1/10 der Tiefe des Meeresboden. Wann immer Eis weniger hoch aufragt schwimmt es, ansonsten ruht es auf dem Meeresboden. Ich habe den bereich des schwimmenden Eis in meinen Symbolbild rot eingezeichnet.


Während einer sehr kalten Eiszeit friert das Eis bis zum Grund. Es kann sich immer weiter über Land und nicht so tiefem Meer stapeln. Am Rand trennt es sich dann vom Grund, wenn das Meer hinreichend Tief ist, so das der hydraulische Druck groß genug ist, das Eis anheben zu können.


Ist die Eiszeit zu Ende, dann wird das Eis wieder dünner. Das gilt natürlich erst recht, wenn der Mensch dann noch die Atmosphäre mit dem CO2 Anreichert. Durch den Abtrag des Eises durch schmelze oder gletscherabfluss fällt der Eisspiegel unter die rote Markierung. Damit reicht der Druck des Eises nicht mehr aus, um es fest auf den Meeresboden zu drücken. Selbst wenn der Meeresboden permanent gefroren ist, wird das Wasser sich Hydraulisch in Rizen drängen und das Eis vom Untergrund abschälen. Untersützt wird das Wasser dabei von den Gezeiten, welche dafür sorgen das der Wasserdruck schwankt. Damit lässt sich auch recht gut unterscheiden, ob eis schwimmt oder aufliegt, weil der Gezeiten hub des Gesteins sehr viel geringer ist als der des Meeresspiegel, dem schwimmendes Eis folgt.


In dem oben dargestellten Verhältnissen wurde die Linie ab der das Eis aufliegt bei Erwärmung Landeinwärts wandern, und bei einer anschließenden Abkühlung reversibel wieder zum Meer verschoben. Aber so sind die Verhältnisse leider nicht. Auch Gestein ist verformbar. Liegen Kilometer hohe schichten von Eis auf dem Land, dann wird das Gestein nachgeben. Nordeuropa hebt sich noch heute jedes Jahrhundert um 2¼ Meter. Deswegen sehen die Verhältnisse unter der Westantarktis so aus, das sich das Eis in einer bis zum Grund durchgefrorenen tiefen Wanne liegt.


Das Problem: Mit dem Abfallen des Grundes in die Senke hinein Steigt die Höhe der Roten Fläche, bis zu der Eis reichen muss um fest auf dem Grund auf zu liegen.


Bei unsrem posteiszeitlichen Gletscher ragt also eine Insel der roten Fläche über den Gletscher hinaus, so das das Eis aufschwimmen würde wenn Wasser unter den Gletscher käme. Das kommt aber erst mal nicht dahin, weil ja keine Tunnel zum offenen Meer bestehen und die ränder der Senke wie eine Staudamm an Land wirken. Dort ist der Druck gross genug, das das Eis fest aufliegt, und damit bildet es einen Eisdamm. Aber wehe wehe, wenn so ein Damm überspühlt wird. Dann kann das Wasser unter den Gletscher fliesen und das eis anheben, so das leichter als Gletschstrom abfließen kann.


Im nächsten Bild ist der hydraulische Gleichgewichtspunkt eingezeichnet insoweit es senkrechte Kröfte angeht. Das heißt das Eis ist nach unten 10 x so tief wie es nach oben über normal null herausragt.


Die Bremswirkung gegen das Abfließen der aufliegenden Eismassen ins Meer ist aber über festem Gestein sehr viel größer als über Wasser. Insoweit werden dann die horizontalen Kräfte wirksam werden und die gesamte eiskappen ins Meer abfließen. Übrig bleibt dann eine dünne Schicht saisonalem Packeises. Dies ist aber, das es schwimmt unrelevant für den Meeresspiegel. Dieser wird durch das Schmelzen und ins Meer laufen des aufliegenden Eises um ca 10 Meter steigen. Außerdem ist zu befürchten, das es dann weitere "unter dem Eis" liegende senken gibt, welche geflutet werden können. Dadurch würde sich der Vorgang beschleunigen.


Welche Konsequenzen hat das ganze? Zum einen werden weite Landstriche im Meer versinken, darunter ganze Staaten. Etliche auf Atoll Inseln liegende Staaten im Südpazifik werden in den nächsten 100 Jahren definitiv im Meer verschwinden. Das gilt auch für Küstenstädte und Städte an Gezeitenflüssen, wie Hamburg oder London. Aber schon Lange vor ihrem Untergang wird die Wirtschaftskraft der Untergehenden Regionen abfallen, weil natürlich die Banken die Grundstücke ob ihres drohenden Untergangs kaum mehr als Sicherheit akzeptieren wird,

16 Oktober 2014

Wie Umgehen mit den Leuten die sich "islamischer Staat - IS" nennen?

Im den Wirren des syrischen Bürgerkriegs um die Amtsführung von hat sich eine Gruppe von Kämpfern formiert. Über diese Gruppe wurde in der Presse unter verschiedenen Labels berichtet. ISIS "islamischer Staat in Syrien", ISIL "islamischer Staat in Levante" (Großsyrien) und zuletzt einfach IS "islamischer Staat". Eindeutig erkennbar ist die permanente Ausdehnung des Machtanspruch bis hin zur Nachfolge des Osmanischen Reichs. Durch kriegerisches Handeln hat kontrolliert die Gruppe mittlerweile ein erhebliches Gebiet.


Am ersten Tag des Ramadan - dem islamischen Fastemonat - im Juni 2014 rief die Gruppe in einer umfassenden Erklärung das Kalifat und ihren Anführer Baghdadi zum Kalifen aus. Damit ist implizit ein automatischer Machtanspruch auf alle Staaten mit deutlichem (sunitisch) islamischen Bevölkerungsanteil verbunden - wenn denn das handeln der Gruppe religiöse Legitimation hätte.

Im Juli habe alle sunitischen Islamschulen übereinstimmend Festgestellt, das die Umtriebe des "islamischen" Staats nichts mit dem Islam zu tun hat. IS wurde also von den Islamgelehrten gewogen und für unislamisch befunden. Die nächste Frage ist, ob der Begriff Staat angebracht ist. In der SPD/CDU Regierung gibt es Bestrebungen, Menschen die neben der deutschen eine weitere Staatsangehörigkeit haben, die Deutsche abzuerkennen. Das Staatsbürgerrecht erlaubt das in dem Fall, das ein Deutscher für eine Fremde Macht kämpft und dafür keine spezielle oder allgemeine Erlaubnis der Regierung hat.

Diese Regelung wirkt aber nur Partiell, weil sie nicht für alle deutschen Kämpfer zu einem vertretbaren Ergebnis führt. Außerdem führt es für das weitere Vorgehen zu falschen Konsequenzen, weil man die Gruppe zumindest partiell als Staat behandelt. Die IS hält sich in keinster Weise an das Völkerrecht. Die Zivilbevölkerung in den eroberten Territorien wird - insoweit sie nicht deren Preudoreligion anschließt - ermordet oder versklavt. Regeln der Kriegsführung gibt es für die Gruppierung auch nicht. So hat sie nach Aussage von Zeugen bereits Chlorgas - eine im ersten Weltkrieg eingeführte C-Waffe - erfolgreich eingesetzt.

Würde man das Territorium als Staat betrachten, müsste sich die Internationale Gemeinschaft diesem Staat militärisch entgegenstellen. Der nördliche Nachbar ist die Türkei, und die hat einen Anspruch auf militärischen Beistand durch alle anderen Natopartner - also auch durch uns. Aber ein regulärer Krieg gegen das Territorium im Rahmen einer UN Mission oder der direkte Nothilfe für eine bedrohte befreundete Nation oder aus unmittelbaren humanitären Gründen, der würde dann alle Einwohner des Territoriums zu Feinden deklarieren. Das ist aber nicht Adequat, wenn man bedenkt das aus allen Herren Länder Leute in das Land kommen, um ihre Vorstellung von einem pseudoreligiösen Staat umzusetzen. Zwar handelte es sich am Anfang um eine Gruppe lokaler Aktivisten, aber jetzt ist es für die Einwohner - die längst die Kontrolle verloren haben - eine Heimsuchung wie eine Heuschreckenplage. Das zeigt dieses Video einer Syrerin, das sie unter Lebensgefahr unter ihrem aufoktruierten Schador aufgezeichnet.



Insbesondere wird das deutlich wenn man bendenckt das die IS-Gruppierung als Staat schon jetzt die Voraussetzungen dafür geschaffen hat, das alle Militärischen Mittel eingesetzt werden die Nötig sind, den Kampf gegen sie als Staat erfolgreich zu beenden. Und wenn ich ich alle Schreibe, dann meine ich damit auch A L L E!

Wenn die "IS-Gruppierung" kein Staat sein soll was ist sie dann? Immerhin hat IS ein Territorium. Und eine Menge von Menschen die dieses Territorium bewohnen wollen, sei es weil sie dort schon immer gewohnt haben und der Staatspseudoreligion als "zugehörig" gewertet werden oder sei es weil sie in das Territorium gereist sind, um ihre Phantasien umzusetzen. Und durch die Regeln ihrer Pseudoreligion üben sie auch so etwas ähnliches wie eine Staatsgewalt aus, die vom "Kalifen" ausgeht, der Regeln vorgibt. Ein Staat muss ja nicht notwendigerweise ein Rechtsstaat sein.

Letztendlich muss man Argumentieren, das diese Gruppierung, wenn sie den ein Staat wäre, über kein legitimes festes Territorium verfügt. Kommt eine Kampfstarke Truppe vom legitimen Inhaber des Territoriums oder einem Verbündeten vorbei, dann Verschwinden diese Leute in ihren Löchern und tarnen sich in der Bevölkerung. Die IS ist von ihrem Wesen her so was wie eine völlig außer Kontrolle geratene Streetgang. Die Verhalten sich genauso, wenn die Polizei in ihrem Viertel nach dem Rechten sieht. Betrachtet man das Ergebnis der Feldzüge in der Summenwirkung, so wirft das ein Schlaglicht auf den Charakter der Gruppierung. Ein Kalif im islamischen Sinne als Nachfolger des Propheten und religiöser Führer würde sein Schwergewicht auf legen, die Gläubigen zusammen- und in die Zukunft zu führen. Ganz anderes die IS-Gang unter ihrem Pseudokalifen Baghdadi die im Übrigen auch von der UN als Terrorgruppierung eingestuft wurde. Sie erobern Umfangreiche Territorien von Menschen mit deutlich anderen Religionen wie den Jesiden oder den Kurden - töten die Männer und die Frauen werden Zwangs verheiratet. Mit anderen Worten,

Die "islamischer Staats"-Gang ist eine Vergewaltigergang!

Und wie soll unsere Staatsmacht mit solchen Leuten umgehen? Heute hat ein Mitglied der Gruppe in einem Propagandavideo unserer Regierungschefin Frau Merkel direkt gedroht. Davor gab es schon Drohungen gegen Deutschland wegen der Waffenlieferungen an die unmittelbar Betroffenen Bevölkerungen. Das erfüllt den Tatbestand der Nötigung eines Verfassungsorgans, und wird in so einem besonders schweren Fall mit bis zu 10 Jahre Freiheitsentzug bedroht.

Dazu kommt, das die IS-Gruppierung damit in Deutschland tätig geworden ist. Somit kann das ganz normale Gesetzeswerk für Terroristen Anwendung finden. Damit kann jeder IS-Kämpfer ... auch ohne das im ein Konkretes Verbrechen nachgewiesen wird, bis zu 5 - bei Rädelsführern oder Hintermännern bis zu 10 Jahre aufgebrummt werden. Hinzu kommen dann noch Maßnahmen der Führungsaufsicht und bei akuter Gefährdungslage sogar der Sicherheitsverwahrung bis die Leute ihre Pseudoreligion aufgegeben haben - verhängt werden können.

Was heißt das jetzt für die Vorgehensweise gegenüber dem von der IS-Gang Besetzten Territorium? Wenn Menschen von dort fliehen wollen oder müssen, dann dürfen sie nicht zurückgeschickt werden. Es besteht eine große Wahrscheinlichkeit, das akute Lebensgefahr besteht. Unkontrolliert woanderes Hinziehen lassen kann man die Menschen aber auch nicht, weil immer die Wahrscheinlichkeit besteht, das siech Terroristen als Flüchtlinge tarnen. Und also solche können sie enormen Schaden anrichten. Beispielsweise wenn ein Selbstmordattentäter sich mit EBOLA infizieren lässt und dann an einer Stelle arbeitet, wo er mit vielen Menschen ausreichend in Berührung kommt. Auch die Tatsache, das Sie in der Gegend C-Waffen wie Sarin aus der Zeit des Iranisch Irakischen Krieges finden könnten macht sie als Terrororganisation extrem gefährlich. Das die USA dafür gesorgt haben, das der Irak dieses Zeug in die Hände bekommt, ist extrem enttäuschend. Ich bin ohnehin der Meinung, das man Regierungen generell dazu verpflichten sollte, die Rechtmäßigkeit ihres Handelns zu belegen damit so etwas nicht mehr passiert.

Die Menschen zu unterstützen, die Ihre Heimat nicht kampflos aufgeben wollen, ist aller ehren Wert. Dabei so vorzugehen wie das die Anti IS Allianz macht, indem sie eng mit diesen Menschen wie zum Beispiel den Kurden zusammenarbeitet, ist Gut. Vor allem weil die Waffen eben nicht aus der Hand gegeben werden, und so auch eine Kontrolle gegen Missbrauch vorliegt. Mittlerweile scheint sich die Lage in Kobane auch wieder zu entspannen, aber der IS-Gang hat viele Fronten. Wie siech die Türkei dabei verhält ist nachvollziehbar aber extrem schäbig.

Was die Individuen angeht die im von der IS-Gang terrorisierten Gebieten leben besteht also ein andauernder begründeter Anfangsverdacht auf extrem schwere Straftaten. Insoweit ist hier eine maximale Aufklärung Angesagt, um die Täter ihren Taten zuordnen zu können und die Gebiete nach einer militärischen Befreiung von diesen Subjekten säubern zu können. Militärisch muss die Aktion sein, weil es der Gang auf ihren Feldzügen gelungen ist an Kriegswaffen zu kommen. Polizeiliche Kräfte wären hier völlig überfordert.

Wenn man Geheimdienste wie die NSA für irgendwas brauchen kann, hier ist ein Arbeitsfeld das sie beackern können. Da können sie das tun, was sie jetzt mit der Gesamten Bevölkerung anstellen wollen. Ein vollständiges Bild der Lage erheben, speichern und auswerten, um die nötigen Beweise zu sichern. Die Werkzeuge dafür gibt es, bin mal gespannt ob sie diese Aufgabe abarbeiten können, und man Beweise für die Taten der Sexschurken von der IS-Gang sammelt, um sie alle fein säuberlich wegen Mordes und Vergewaltigung abzuurteilen.



Nachtrag: Auf Einwände aus meinem Umfeld hin die Frage des Staatsterritoriums genauer behandelt.

15 Oktober 2014

Quo Vadis Türkei? Wie geht sie mit der vergessenen Nation Kurdistan um? Weiter als moderner Staat oder zurück zum Kalifat?

Vor dem ersten Weltkrieg war das Osmanische Reich ein Grosser Vielvölkerstaat, in dem vorzugsweise Menschen muslimischen Glaubens und der Ägide des Sultans und Kaliven Mehmed VI. Vahdettin in Konstantinopel - dem heutigen Istambul. Wie dieses Osmanischen Reich in die heutige Türkei, Libanon Syrien, Irak, Palestina in Gründung, Israel und Jordanien wurden ist so wichtig um die dortigen Probleme zu verstehen. Auch hatte die Entwicklung dort eine gewisse strukturelle Ähnlichkeit zu der in Deutschland, so das es kaum zu Glauben ist, das es kaum zu Glauben ist, das diesen geschichtlichen Vorgänge weder in den Medien noch im Schulunterricht entsprechend gewürdigt wurden.

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Im ersten Weltkrieg kämpfte das Osmanisch Reich an der Seite von Deutschland. Dem zu folge hat das Osmanische Reich den Krieg auch "verloren" und bekam auch seinen "Versaier Vertrag" der im Fall der Türkei "Vertrag von Sèvres" hieß.

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Wie in Deutschland das zum Beispiel Elsass Lothringen abtreten musste, wurden Ganze Provinzen an anderen Staaten zugeschlagen. Die Provinz Izmir Beispielsweise wurde Griechenland zugeschlagen. Einzelne Provinzen wurden einem ähnlichen Sonderstatus ausgesetzter Souveränität wie das Ruhrgebiet ausgesetzt. In Deutschland gab es keine nennenswerte Nationalen Minderheiten (nur ein paar Sorben südlich von Berlin leben), was im Osmanischen Reich komplett anders war. Insoweit wurden vielen Völkern eigene Staaten versprochen. Darunter den Armeniern, den Kurden und auch den Juden. Letzteres war nur ein Waage Versprechen, ist aber der Anfang des Nah Ost Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern.

Wären Deutschland die Regeln des Vertrags von Versailles zunächst akzeptiert hat, war das im Osmanischen Reich anderes. Der Kampf gegen die Bedingungen des Vertrages begannen dort unmittelbar nach dem Inkrafttreten. Der Generalinspekteur Mustafa Kemal meuterte und Organisierte den politischen und militärischen Widerstand gegen die Besatzungsmächte. Natürlich hat die Regierung seine Abberufung angeordnet, das hat er nur schlicht ignoriert. Um eine neue Legitimation aufzubauen Organisierte er Einberufung von Kongressen in Erzurum und Sivas sowie der Gründung der Nationalversammlung 1920 in Ankara. Dies dienten dazu, eine einheitliche nationale Widerstandsbewegung zu gründen und ihr neben einem Programm auch eine nationale Legitimation zu geben. Diese "neue" Regierung fühlte sich nicht an den Vertrag von Sèvres gebunden und Kämpfte weiter für die Freiheit des Landes. Verabschiedet wurde ein Programm in dem die Unteilbarkeit aller Gebiete geforert wurde, die größtenteils von „Türken“ bewohnt waren. Dieses Dokument gilt noch heute als das Gründungsdokument der Republik.

Dieses wurde mit großen Erfolg verfolgt. Überall in der heutigen Türkei ildeten sich "Kuvayı Milliye". Das waren Freikorps, die dezentral organisiert gegen die Besatzungsmächte kämpften. Sie wurden sowohl von der Osmanischen Regierung als auch von den Besatzern gekämpft. Troztdem gelang der neuen Regierung ein Feldzug gegen die armenische Republik. Die Städte Sivas, Erzurum, Kars und Ardahan wurden erobert und die armenischen Truppen zurückgedrängt. Diplomatisch gelang der Gegenregierung mit der Unterstützung Moskaus einen Friedensvertrag mit den Mittlerweile Sowjetrepubliken gewordenen Georgien, Armenien und Aserbaidschan eine Anerkennen der Ostgrenze der heutigen Türkei und gleichzeitig ihre erste Internationale Anerkennung.

Im südlichen Bereich Zone in der dortigen französischen Zone wurden auch Kuvayı Milliye gegründet. Auch sollte die Bevölkerung gegen die französischen Besatzer mobilisiert werden. Im Februar 1920 wurde Maraş befreit, im April 1920 war den Widerstand in Urfa erfolgreich. Der Aufstand in Antep verlief nach einem Jahr und 6.000 Toten erfolglos. Im Februar 1921 mussten sich die Aufständischen geschlagen geben.

Die Franzosen gaben schließlich ihre Besetzung in einem Abkommen mit der Regierung in Ankara auf. Kilikien diente ihnen als Tauschobjekt um ihre langfristigen französischen Interesse an Syrien und Libanon zu sichern. Dieser zweite Friedensschluss an der Südfront lies das Ansehen der neune Regierung bei den Türken erheblich Steigen.

Im Westen wurden die Griechenland zugesprochenen Gebiete von der griechischen Armee besetzt. Klar das die Griechen die Aktivitäten der neuen demokratischen Regierung mit Argwohn zur Kenntnis nahmen. Sie rückten auf Ankara vor, um diese zu zerschlagen. Im Januar 1921 kam es so zu der ersten Schlacht von Inönü in die türkische Armee die Griechen zurückschlagen konnte. Diesen Erfolg nutzte Mustafa Kemal nutzte um eine neue Verfassung durchzusetzen, in der es hieß: „Alle Gewalt geht vom Volke aus“. So kam die Türkei zu einer für Islamische Staaten untypischen demokratischen Verfassung.

Die Griechen haben es weitere male versucht, und wurden wieder zurückgeschlagen. Nach einer verloren Schlacht lies sich Mustafa Kemal zum Oberkommandierenden. Es kam im August 1921 zur Generalmobilmachung. In der Entscheidungsschlacht von Sakarya wurden die Griechen trotzt Waffen technischer 2:1 Überlegenheit geschlagen. Die Griechen hatten so viele Tote und Verletzte das die französischen Truppen sich aus der Türkei zurück zogen und gaben 1921 mit der Unterzeichnung der Franklin-Boullon-Abkommen ihre Gebietsansprüche gegenüber der Türkei auf. Daraufhin verließen auch die Italiener und schließlich auch die Briten das Land.

Ein Jahr später griff die türkische Armee unter der Leitung von Mustafa Kemal in die Offensive und eroberte Afyon. Tage später wurden die griechische Armee vernichtend geschlagen, der Oberkommandierende General Trikopis gefangengenommen. Die sich auflösende griechische Armee zog sich ungeordnet Richtung erst nach Izmir und von dort auf des Territorium des heutigen Griechenland zurück. Der Krieg an der Westfront endete im September 1922 mit der Einnahme der damals mehrheitlich griechisch besiedelten Großstadt Izmir durch die türkische Truppen.

Im November 1922 beschloss die Nationalversammlung für die Trennung von Sultanat und Kalifat und für die Aufhebung des Sultanats. Mitte November musste Sultan Mehmed VI. das Land verlassen. Sein Cousin Abdülmecid II. übernahm das Amt des Kalifen. Nachdem alle ausländischen Kräfte aus Anatolien vertrieben waren, rief Mustafa Kemal am 29. Oktober 1923 die Republik aus. Im Vertrag von Lausanne wurden am 24. Juli 1923 die Bestimmungen aus dem Vertrag von Sèvres revidiert und so der Verlust großer Teile des heutigen Staatsgebiets der Türkei verhindert und die neuen Grenzen völkerrechtlich anerkannt.

Bei all dem wurde mit Zivilisten nicht gerade zimperlich umgegangen. Griechenland und die Türkei einigten sich darauf, das die potentiellen Ansprüche der vertrieben Bevölkerung gegeneinander Aufgehoben werden und damit alle Ansprüchen abgegolten sind. Mustafa Kemal der in 1881 in Selânik, dem heutigen Thessaloniki, geboren wurde gab mit diesem Deal die Orte seiner Jugend auf. Da hatte die Türkei einen wirklich großen Staatsmann als ersten Präsidenten.

Im März 1924 wurde das Kalifats abgeschafft, im selben Jahr folgte die Scharia. Damit hatte der Islam seinen Gottestaat verloren, den die IS heute wiederherzustellen versucht. 1925 gab es eine umfassende Kleiderreform, die Koedukation eingeführt und die einflussreichen islamischen Bruderschaften verboten. 1926 wurde der gregorianische Kalender und das metrische System eingeführt. In den folgenden Jahren wurden ganze Rechtssysteme aus europäischen Ländern in den türkischen Verhältnissen angepasster Form übernommen. 1926 wurde zunächst das Schweizer Zivilrecht – und damit die Einehe mit der Gleichstellung von Mann und Frau, das deutsche Handelsrecht und das italienische Strafrecht. Damit ist dann auch geklärt, warum man als Politiker so einfach folgenlos korrupt sein kann.

1928 wurde die Säkularisierung ausgerufen und die Lateinische Schrift eingesetzt. 1930 folgte das aktive Frauenwahlrecht, 1934 das passive Frauenwahlrecht. Bis auf wenige Reformen Atatürks, wie die Vorgabe das der Gebetsruf auf Türkisch zu tätigen ist, hatten die Reformen Atatürks nach seinen Tod Bestand bis heute bestand.

Aber die Leistungen Mustafa Kemal, der vom Parlament den Beinamen Atatürk - das bedeutet Vater der Türken - verliehen bekam, haben auf ihre extrem dunklen Flecken. Da ist zum einen der Umgang mit den Zivilisten im Türkischen Befreiungskrieg. Die gegenseitige Vertreibung von Türken und Griechen habe ich ja schon thematisiert. Dieser hat bis heute starke Vorbehalte gegenüber der jeweils anderen Nation vorbehalten. Beide Nationen sind in der Nato, aber deren Rüstung galt immer auch dem jeweiligen Nachbarn. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt gab Griechenland vor der Schuldenkrise seit Jahrzehnten für das Militär weit mehr aus als die anderen europäischen Staaten.

Noch tragischer war es für die Menschen, die keinen potenten Staat hinter sich wussten. Die Armenier, an denen schon während des ersten Weltkriegs ein Genozit verübt wurde - wurden letztendlich vollständig entrechtet, nachdem sie auch von der französischen Politik verraten wurden. Erst wurden 100.000 Flüchtlinge des Völkermordes aus Palästina und Syrien nach Kilikien zurückgeführt, dann wurde Kilikien anstatt in die Unabhängigkeit als Armenischer Staat an die Türkei zurückgegeben. Es ist wohl das schlechte Gewissen der Franzosen, das diese Gesetzlich festgelegt haben, das die Leugnung dieses des Genozid in Frankreich unter Strafe gestellt ist. In der Türkei ist es umgekehrt, dort wird der Genozit straf bewährt als kriegsbedingter Kollateralschaden beschrieben.

Die zweite Nation aus dem Ursprünglichen Plan, den Kurden erging es anderes. Für sie wurde eine Politik der Assimilieren definiert - allerdings alles nicht als gleichwertige Staatsbürger. Der Justizminister 1930 zur Kurdenfrage: "Diejenigen, die keine „echten Türken“ seien, hätten nur ein einziges Recht: Das Recht, Diener oder Sklave zu sein."

Nach zahllosen Aufständen der Kurden, wurden unterschiedliche "Türkisierungsmaßnahmen" ergriffen, um aus den Kurden "Bergtürken" zu machen. Es wurden türkische Namen eingeführt für Orte, Kurden deportiert, Türken in den Kurden Gebieten angesiedelt, die Kurdische Sprache im Unterricht und in den Medien verboten. Das ging so weit, das man die Lateinischen Buchstaben verboten hat, die man nicht für die Türkische Sprache braucht. Es ist klar das sich bei der Sachlage in der Kurdischen Bevölkerung der Wunsch nach Unabhängigkeit ausbreitet. Da man sich kaum legal um die Probleme der Kurdischen Minderheit kümmern konnte, war es nur logisch das sich mit der PKK eine Befreiungsbewegung formiert hat. Diese hat auch mit den Mitteln des Partisanenkrieg gegen die Türkei vorgegangen. Freiheitsbewegung oder Terrororganisation? Eine Grundlage für die Legitimation einer Freiheitsbewegung scheint mir auf jeden Fall gegeben. Ob die PKK so über die Stränge geschlagen hat, das trotz dem eine Einstufung als Terrororganisation gerechtfertigt ist oder ob man aus Interesse an einer stabilen Türkei hier ein wenig im eigenen Interesse entschieden hat, dazu habe ich im Moment noch keine fundierte Meinung.

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Im Rahmen der Bemühungen um einen EU Beitritt hat die Türkei viel unternommen, um sich internationalen Standarts im Umgang mit nationalen Minderheiten anzunähern. Die Regulierung erteilte für den privaten Rundfunk (RTÜK) am 18. August 2004 drei Sendern im Südosten der Türkei die Lizenz, in Kurdisch zu senden und auch der staatliche Sender TRT 3 darf Sendungen auf Arabisch, Zazaisch, Kurmancî und anderen Sprachen ausstrahlen. Aber in der Praxis gibt es immer wieder irgendwelche Interventionen, wenn die Lage mal wieder angespannt ist. Auch sonst gibt es immer noch Probleme in der Umsetzung der neuen Standards. Q, W und X sind bis heute nicht Zulässig, weil man bei der durch den angestrebten EU Beitritt motivierte Bereinigung von Gesetzen, die ein implizites Verbot der kurdischen Sprache vorsahen, das Parteiengesetz "übersehen" hat. So hat die Türkei zwar grosse Fortschritte gemacht. Selbst die PKK kann sich mittlerweile vorstellen, das es möglich sein könnte das die Kurden auf Dauer in der Türkei als Volksgruppe akzeptabel leben könnten und das man darüber Verhandeln könnte. Aber ihren inneren Frieden hat die Türkei noch lange nicht gefunden.

Vor diesem Hintergrund wir das Veralten der Türkischen Regierung verständlich. Die Kurden in der Türkei, Syrien, Iran und Irak sind Kulturell verbunden. Die Politik der Unterdrückung einer Nationalen Minderheit funktioniert bei weiten nicht mehr so gut, wenn die zu Unterdrückenden anderen Orts einen anerkannten Staat haben, der die Interessen der Betroffenen über diplomatische Kanäle vertreten kann. Das Auftreten der "Islamischer" Staat Miliz welche zu einer Situation geführt hat, in der das Schicksal der Kurden in den Fokus des internationalen Interesse gerückt hat ein Problem. Die jetzige Situation führt dazu, das sich aus Humanitären Gründen die Nordirakischen und Nordsyrischen Kurden zu einem Unabhängigen Staat entwickeln müssen, um ihr eigenes Überleben zu sichern.

Die Regierung in Ankara will nun versuchen, diesen Prozess so wenig wie irgend möglich zu fördern ... und fängt sich damit natürlich den Unmut ihrer eigenen Kurdischen Minderheit ein. Die PKK droht mit dem ende des Waffenstillstands, und die Türkische Regierung lies heute Morgen Stellungen der PKK bombardieren. Angeblich wurde von der PKK eine Polizeistation attackiert. Aber die Türkei hat auch noch ein anderes Problem. Der "Islamischer" Staat beansprucht mit der Ausrufung des Kalifats in einer Rückwärtsgewandten Art und Weiße die Oberhoheit über die Islamische Welt nach dem Vorbild des osmanischen Reichs. Das gilt ganz besonders für eine Regierung, die sich wie Recep Tayyip Erdoğan als Islamnah profilieren will.

Die Türkei ist zur Zeit Beitrittskandidat zur EU. Das stößt aber sowohl bei den Bürgern der Türkei als auch bei den Bürgern der EU auf Weit verbreitete Vorbehalte. In Ägypten wurde die Moslembruderschaft, welche die Wahlen gewonnen hat, vom Verfassungsgericht verboten worden. Man stelle sich mal vor, man müsste bei uns die CDU wegen verfassungsfeindlicher Umtriebe verbieten. Das ist der innere Frieden eines Landes ziemlich kaputt. In der Türkei gibt es ein ähnliches Problem. Die Verfassungsrichter mussten in den letzten Jahre so etliche Entscheidungen der Regierung Erdogan wieder kassieren, zum Beispiel weil dieser die freie Meinungsäußerung durch ein Verbot von Twitter untergraben wollte.

Die Türkei steht zweifelsohne an einem Scheidepunkt. Will sie sich weiter zu einem modernen Staat mit einer Bevölkerung mit mehrheitlich islamischen Glauben entwickeln. Dazu muss sie aber ohne Frage ihre inneren Konflikte beilegen. Der Kurdenkonflikt kann erst dann als Beigelegt gelten, wenn die Türkei ein verbindliches Unabhängigkeitsreferendum nach schottischen Vorbild abgehalten hat. Auf der anderen Seite ist das ein sehr gutes Kriterium, um die EU-Reife der Türkei festzustellen. Insofern denke ich, das ein Wichtiger Punkt. Durch die Zollunioin mit der EU hat die Türkei nationale Souveränität abgetreten, ohne einen entsprechenden politischen Mitspracheeinfluss zu bekommen. Deshalb müssen wir eine Türkei die ihren inneren Frieden gefunden hat, auch in die EU aufnehmen.

Es sind jetzt wichtige Jahre für die Türkei. Jetzt wird sich Zeigen, ob Erdogan ein grosser Staatsmann ist oder doch eher ein mehr oder weniger fundamentaler Religiot. Mal schauen wie sich der Türkische demokratische Souverän entscheidet. Mit einem Kalifat ist keine Demokratie möglich. Ein Kalif ist per Definition eine Diktatur, und damit sind keine Vereinigte Staaten von Arabien möglich, weil es immer im Streit untergehen wird.








11 Oktober 2014

Was sind CDU Minister doch für einfältige phantasielose Subjekte: Natürlich müssen und sollten wir uns um EBOLA Sorgen und Gedanken machen.

Heute habe ich lesen müssen: Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sagt: "In Deutschland muss sich niemand Sorgen machen." Was ein größenwahnsinniger Abwiegeler.

Ja klar, der Minister hat recht damit, das wir in Deutschland sehr gut vorbereitete Spezialkliniken haben, die hochgefährliche Krankheiten therapieren können. Wir haben Labore und andere Räume, welche mit Hochsicherheitseinrichtungen versehen sind, um kranke Menschen so zu Isolieren, das sie niemanden gefährden und sie trotzdem die nötige Behandlung bekommen können. In diesen Räumen wurde die ganze deutsche Ingenieurkunst Aufgewandt, um durch Unterdruck, Abluftaufbereitung, Abwasseraufbereitung, Müllbehandlung, ... und vieles andere mehr Sichergestellt ist, das öffentlichen Sicherheit gewährleistet ist. Aber es gibt ein Problem: Das sind hier 20 Betten, dort 10 ... Bundesweit inklusive gerade vielleicht mit Reserve gerade 200-300 Stück.

Quelle: Wikipedia
Das Ebola Virus aber ist hochinfektiös. Ein bis Zehn Viren können einen Menschen erkranken lassen. Und das heißt, es kann etwas mit hinreichend Pech ungeheur schief gehen. Dazu braucht man auch keine große Phantasie zu haben. Nehmen wir an, jemand hat Verwandte in Liberia welche er Besucht hat, kehrt infiziert Zurück und arbeitet an einem Ort, in dem er zum Beispiel frische Nahrungsmittel herstellt. Dir Kühlkette würde das ansonsten recht instabile Virus frisch und infektiös halten, der bei frischen Nahrungsmitteln übliche schnelle Versandt würde dafür sorgen, das die Viren verteilt werden bevor der Infizierte ernsthaft erkrankt. Ein Arbeitnehmer im Schlachthof könnte ein so einem Szenario einen immensen Schaden verursachen.

Und selbst wenn in diesem Szenario nur so wenige Menschen infiziert würden, das es keine Probleme mit der Behandlung gibt, es würden doch so viele Menschen so in Quarantäne genommen werden, das Sie weder für die Öffentlichkeit noch für die anderen Menschen in Quarantäne ein Problem darstellen. Insoweit würde ein solches Szenario eine Katastrophe verursachen.

Es würde also einem Minister für Gesundheit gut zu Gesicht stehen, sich Gedanken darum zu machen, welche Maßnahmen sinnvoll und rentabel sind, um das Restrisiko für eine desaströses Szenario zu Minimieren. Mein Vorschlag für eine entsprechende Eilverordnung wäre, das Mitarbeiter die in Risikogebieten gewesen sind für eine Zeit von 25 Tage nicht dort Beschäftigt werden dürfen, wo eine weitläufige Verteilung des Ebola Virus zu befürchten ist. Unser Schlachter aus dem obigen Szenario oder ein Postbote der aus einem der betroffenen westafrikanischen Ländern kommt, muss also im Betrieb anderweitig eingesetzt werden, wo das "Schadpotential" begrenzt ist. Für solche fälle sollten Arbeitgeber und Vorgesetzte einfachen Zugang zu fachlicher Beratung haben, damit diese Maßnahmen auch sinnvoll sind.

Ein anderer Punkt ist, Menschen mit Fieber auf Flughäfen erst mal aufzuhalten und gegebenenfalls in Quarantäne zu nehmen. Diese Messungen lassen sich mit Infrarotkameras sehr schnell und diskret durchführen. Diese Maßnahme hat man schon bei SARS ergriffen, und SARS war nicht so gefährlich wie das Ebolafieber.

Nachtrag 15.10: Im Ebola Ticker musste ich lesen Die zweite in den USA mit Ebola infizierte Person hat eine Flugreise unternommen, bevor die Krankheit bei ihr ausbrach. Die US-Seuchenbehörde CDC ruft alle 132 Passagiere des Flugs vom Montag von Cleveland im Staat Ohio nach Dallas in Texas dazu auf, sich zu melden. Was ein Scheiß! Verdammt nochmal können sich die Leute nicht Vorstellen, das bei ihrer Arbeit was schief geht? Das jemand der Ebola Arbeitet so große Menschenmassen aufsucht die sich noch dazu in Windeseile in alle Richtungen zerstreuen ist einfach nur gemeingefährlich kriminell Fahrlässig!!