23 April 2012

Warum die Piraten "postgender" sind und die Grünen eine Quote brauchen. Gedanken zur Gleichstellung

Nachdem schon gefühlt so gut wie jeder Pirat sich zum Thema Gleichberechtigung von Mann und Frau auf seinem Blog geäußert hat, will ich diese persönliche Lücke hier schlissen. Die Geschlechtliche Vermehrung tauchte vermutlich vor ca. 600.000.000 Jahren im Neoproterozoikum auf. Da die Geschlechter in der Funktion unterschiedlich sind, ist es eine logische Konsequenz das angeborenes genetisch vorgegebene Verhaltensweisen zur Ausübung der Sexualität unterschiedlich sein müssen um zu funktionieren. Aus dieser Urzeit stammt meiner Meinung nach auch die Anlage zur Hypnose, weil bei bestimmten aggressiven Arten erst mal das Normale Verhalten durch Singnalreize abgeschaltet werden musste, damit sich die Partner nicht einfach auffressen. Das ist gut beim Sexualverhalten der Spinnen zu erkenne. In den Urzeiten der Entstehung der Sexualität dominierten angeborene Verhaltensweisen. Der Nachwuchs wurde, wie das heute noch zum Beispiel bei vielen Fischen der Fall ist, einfach der Natur übergeben. Sie brachten alles mit, um in einer ungastlichen Umwelt das Erwachsenenalter zu erreichen, Sexualität zu praktizieren, neue Eier zu produzieren und damit den Kreis des Leben zu schließen.

Im Lauf der Evolution während der folgenden Jahrmillionen stellte sich heraus, das Lebewesen einen Vorteil haben, die sich Dinge wie zum Beispiel Futterquellen die nur Zeitlich begrenzt zugänglich sind im Wege einer Prägung Merken können, um diese zu späteren Gelegenheiten wieder auffinden zu können. Ein andere Schritt der Evolution war die Brutpflege durch die Eltern, die es dem Nachwuchs gestattete, von einem Schutz durch die Elterntiere zu Profitieren. Das kann man heute noch am Beispiel der evolutionär sehr alten Spezies der Krokodile erkennen. Die Mütter überlassen ihre Eier einem Bruthaufen, in dem verrottende Pflanzen die nötige Wärme liefern. Aber sie bewachen ihren Nachwuchs. Das tun sie auch nach dem Schlüpfen, wenn Sie ihren Nachwuchs in der Schnauze ins Wasser Tragen. Neben dem Bewachen findet aber keine erkennbare Anleitung statt, die Jungtiere jagen selständig kleinere Tiere.

Der nächste Schritt der Evolution war, das bei der Brutpflege auch Erfahrung erworbenen Verhaltensweisen weitergegeben werden können. Da Genetische Veränderungen, trotz der Innovation der Sexualität, sehr lange dauern, war dies ein gewaltiger Fortschritt in der Anpassungsfähigkeit und damit der Überlebensfähigkeit von Lebewesen. Die Weitergabe von Verhalten erfordert die Notwendigkeit, diese durch Beobachtung zu lernen. Diese ist generell bei Säugetieren der Fall, daneben können das in Ansätzen je nach Art mehr oder weniger auch die Vögel. Von diesem Zeitpunkt an gab es Lebewesen, die Ihr Verhalten sowohl durch Genethik als auch Tradition weitergeben. Für die Weitergabe von Verhalten durch lernen ist es, außer in einigen naheliegenden Fällen wie das Tradieren von Nutzung natürlicher Ressourcen wie Wasserstellen, Mineralquellen, notwendig, sich in Artgenossen "hinein versetzen" zu können, um deren Handlungsweise zu Verstehen. Dazu gibt es im Gehirn sogenannte Spiegelneurone. Erstmal nachgewiesen wurde diese bei Primaten. Sie bilden ein eigenes Netzwerk im Gehirn, um die Handlungsweise anderer Individuen vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen nachvollziehen zu können.

Damit entstand die Fähigkeit von Lebewesen, auch ohne angeborene Verhaltensweisen und Chemische Signale wie bei den Insekten eine Soziale Gruppe zu formen. Der nächste elementare Schritt bei der Evolution des Menschen war die Entwiklung der Sprache, die es erlaubte, wissen auch ohne direkte Vorbildfunktion weiterzugeben. Parallel zu dieser Entwicklung verbesserten sich die Lautschöpfungsmöglichkeiten der frühen Menschen, so sich die Sprache etablieren konnten. Aber bereits Schimpansen haben alles andere was für Sprache nötig ist, und sind in der Lage z.B. die Taubstummensprache zu erlernen und selbständig an ihre Jungen zu Tradieren. Es muss für die Tiere frustrierend sein, das nur ein so geringer Teil der Besucher in der Lage ist, sich mit ihnen zu unterhalten.

Weitere wichtige Schritte in der Evolution zum Menschen war der aufrechte Gang, der Gebrauch von Wegzeugen und die Beherrschung des Feuers. Spielt jetzt in diesem Kontext nicht so die Rollen, weswegen ich auf diese Aspekte nicht weiter eingehen werden. Dann kam die Schrift, die es Menschen erlaubte, ihre Erfahrungen festzuhalten und indirekt in die Zukunft zu transportieren. Später kamen dann noch die Vervielfältigungen durch Druckerpresse, die Verteilung der Sprache durch Rundfunk und schlussendlich noch das Internet als eine Synthese all dieser Verbreitungsmethoden hinzu, nochmal erweitert durch Funktionen die dafür Sorgen, das die Informationen automatisiert genau denjenigen erreichen, der Sie Braucht.

Wenn ein Mensch sein leben lebt, dann laufen in seinem Gehirn also viele Prozesse seines Betriebssystems nebenher. Beispielsweise das Aufrechterhalten der nötigen Sauerstoffkonzentration durch Atmen oder das Aufrechterhalten des instabilen Gleichgewichts beim gehen. Für bestimmte Aufgaben gibt es stammesgeschichtlich Bedingt eigene Hardware. So gibt es im Gehirn eine Area, die nichts anderes tut als Gesichter von Individuen wieder zuerkennen und auseinander halten. Ist die, zum Beispiel Kriegs bedingt, zerstört, können betroffene selbst ihre eigene Frau nur dann als solche erkennen, wenn Sie z.B. etwas sagt. Denn die Erkennung einer Stimme läuft in einer anderen Area ab. Wenn nun Männer und Frauen zusammentreffen, dann Kommunizieren zwei vernunftbegabte Wesen miteinander. Parallel dazu laufen aber auch die uralten Funktionen des "BIOS" ab, unter anderem wird auch die Frage geprüft, "Kommt dieses Individuum als Sexualpartner in Frage", und das Ergebnis dieser Bewertung nimmt dann Einfluss auf das weitere Verhalten.

Piraten haben den Grünen voraus, das fast alle Parteimitglieder Erfahrung mit der Kommunikation über Chat haben. Beim Chat werden in Echtzeit geschriebene Texte transportiert. Die Fähigkeit Texte zu schreiben wird ausschließlich durch Tradition weitergeben und ist noch zu jung, um sich tief greifend auf die Genethik ausgewirkt zu haben. Die Schrift ist auf der anderen Seite aber auch so Abstrakt, das die von der Genethik vorgesehenen Signale der Mann Frau Erkennung nicht transportiert werden. Das ist anderes als beim Telephon, wo der Unterschied der Stimmlage uns im allgemeinen sagt, ob wird mit einem Mann oder einer Frau sprechen. Auch der Bildtransport sagt uns durch die Köperproportionen schon aus der Ferne, ob wir einem Mann oder einer Frau gegenüberstehen. Insofern bietet die Kommunikation zum ersten mal die Möglichkeit der Kommunikation mit dem Geist eines anderen Menschen, ohne das die diskriminierenden Interventionen des BIOS diese Kommunikation stören. Ich denke, das dieser umfangreiche Chaterfarung die Grundlage und Quelle des "Postgender Feelings" der Piraten und ihrer Anhänger ist.

Kann aus dem Erleben einer Geschlechtslosen Kommunikation darauf geschlossen werden, das Männer und Frauen von sich aus 100% Austauschbar sind? Ich habe mir von einem Kunden Daten von einem EEG Experiment dazu besorgt. Da bei jedem Pharmakologischen Experiment immer auch so genannte Placebos, also Scheinpräparaten mit Nichts drin, verwendet werden, fallen auch immer Daten an, die man für physiologische Betrachtungen nutzen kann. Es wurde einer großen Gruppe von Menschen jeweils der gleiche Film gezeigt. Parallel wurde das EEG der Personen aufgezeichnet. Die Daten wurden in Blöcken von vier Sekunden in seine Frequenzen zerlegt. Diese Daten wurden dann zu einer Farbe zusammengesetzt, so wie das Auge die unterschiedlichen Frequenzen des Licht zu einer Farbe zusammensetzt. Diese Werte wurden dann zum Zwecke der Auswertung für Männer und Frauen zusammengefasst. Ich habe diese dann wieder zu einem Film mit Karten der Oberfläche des Kopfes zusammengefasst und die so entstandenen bewegten Bilder auszugsweise in einem HD Video gegenübergestellt. Aus Gründen des Urheberrecht habe ich hier verzichtet den Originalfilm mit einzublenden.



Man erkennt, das über längere Intervalle Männer und Frauen gleich auf den Film reagieren. Bei einzelnen Handlungen, zum Beispiel bei Sekunde 42, treten massive Unterschiede zwischen Männern und Frauen auf. Diese Art der Unterschiede konnten auch im Rahmen der statistischen Auswertung zu der Studie auch auch als Signifikant erkannt werden. Generell lässt sich sagen, das diese Unterschiede umso größer sind, je natürlicher die Handlung ist und je mehr der Hirnstamm ins Spiel kommt. Ob diese Unterschiede direkt aus dem Hirnstamm kommen, oder aber anerzogene Reaktionen auf dessen Intervention ist, muss erst mal offen bleiben.

Fazit: In der Realen Welt ist die Signalverarbeitung von Männern und Frauen, aus welchen Gründen auch immer, nicht vergleichbar. Ob sich jetzt wegen Genethik immer so bleiben wird oder nur eine Frage von Traditionen ist, kann erst mal Unbeantwortet bleiben. Es gibt einen weiblichen point of view, und der sollte um den Vorgaben der Verfassung genüge zu leisten, auch vertreten sein. Frauen können nicht erwarten, das Männer sie verstehen und vertreten können, weil die Unterschiede in der Verarbeitung auch zu Unterschieden in den Spiegelneuren führt. Sowohl in einer Firma als auch und gerade in der Politik, muss Frau ihre Standpunkte schon selber vertreten. Bei den Positionen in Firmen ist die Anonyme Bewerbung in der letzten Zeit immer weiter verbreitet. Meiner Meinung nach sollte sie überall dort, wo das Aussehen und die Wirkung einer Person nicht Bestandteil der Arbeitsplatzbeschreibung ist, die Regel werden. Das sich Modells und andere zum Beispiel im Verkauf tätige sich nicht anonym Bewerben können, ist klar. Aber ansonsten können Firmen nur davon Profitieren, wenn der für die jeweilige Aufgabe geeignetste die Position bekommt. Wenn die Gehaltsverhandlung auch während der Anonymen Phase passiert, dann sollte sich auch die unsägliche Praxis aus der Welt schaffen lassen, das Frauen systematisch weniger Geld bekommen, vor allem dann, wenn es keinen direkten Vergleich in der Firma gibt.

Was aber ist es in der Politik? Die Grünen, deren Parteiprogramm sich mit den Sätzen "Zurück auf die Bäume ihr Abkömmlinge der Affen. Wenn ihr sorgfältig darauf achtet, die Natur nicht zu beeinflussen, dann können wir mal prüfen, wie viel Technikspielzeug vertretbar ist und euch zugestanden werden kann." zusammenfassen lässt, nutzen die Form der CHAT Kommunikation im Allgemeinen nicht. Insoweit ist deren Antwort auf das Frauenvertretungsproblem die Quotenregelung. Aber Dinge in einer Demokratie nicht auszusprechen, wenn keine Frau mehr Lust hat was zu Sagen, das kann keine Lösung sein für eine fortschrittliche Gesellschaft.

In der Politik ist das Vorleben eines Kandidaten für die Politik absolut essentiell. Wir haben in der Piratenpartei da so unsere schlechten Erfahrungen gemacht. Aus diesem Grund wurden fristen für die Kandidatur zu Parteiämtern definiert, damit das Vorleben der Kandidaten recherchiert werden kann. Ich habe sehr sehr oft von Frauen aus der Piratenpartei gehört "Ich will aber nicht wegen meiner Titten gewählt werden". Um dieses Problem zu lösen müsste man entweder so viele Frauen in der Partei haben das dieser Effekt keine allzugrosse Rolle spielt. Aber es wird immer Leute geben, die in diese Richtung argumentieren. Und sei es nur extern in den Medien.



Kann man Wahlen auch Anonym durchführen? Darüber habe ich die letzte Zeit nachgedacht. Anfangen müsste es damit, das sich die Menschen die Kandidieren wollen eine Anonyme Chat Identität zulegen müssen und bis zum Abschluss der Wahl darüber kommunizieren. Dann müsste sich als nächster Schritt die Befragung der Kandidaten nach ihrer Agenda anschließen, bei den Piraten scherzhaft Kandidatengrillen genannt. Da der Kandidat aber Anonym ist, kann er bei diesem Grillen über seine Vergangenheit nach belieben was vom Pferd erzählen. Kein triviales Problem; in früheren Zeiten hat die an sich demokratische CDU auch in offener Kandidatur ex SA Schergen sogar zum Ministerpräsident gewählt. Manch einer in der CDU will das bis heute nicht war haben, was der Folgende NDR X-3 Beitrag satirisch Ausschlachtet. Ein solcher Ministerpräsident war der Dickste Fisch, aber alle Parteien haben Parlamentarier mit NS-Vergangenheit in die Parlamente Entsendet, Grüne inklusive.



Wenn Kandidaten also Anonym gewählt werden, dann kann das nur Vorbehaltlich der Tatsache geschehen, das die Aussagen zum Verhalten in der Vergangenheit und der Gegenwart der Wahrheit entsprechen. Es muss also nach der Wahl, wenn die Identität offen gelegt wird, eine Einspruchsfrist geben, innerhalb der man die Wahl eines ´Kandidaten mit einer bewiesenen Falschaussage kippen kann und den Kandidat vom Verfahren ausschließen kann. Das Problem ist, das man dann das Verfahren wiederholen muss und man nicht sagen kann wie viele Schritte man für das Verfahren bracht. Es sollte sich in Grenzen halten, weil die Recherche Optionen heutzutage deutlich besser sind als zu den Zeiten von Herrn Filbinger.

Klar ist aber auch, das dies nicht mehr mit einem physischen zusammentreffen der Parteimitglieder zu machen ist, weil diese Treffen einfach zu teuer sind, um sie beliebig wiederholen zu können Der Bundestag hat in einem Gutachten bereits festgestellt, das ein Parteitage auch Online stattfinden könnte. Ein Wahlverfahren, das die Anonymität der Stimmabgabe und die Integrität des Wahlvorgangs garantiert gibt es schon. Der einzige Punkt der jetzt im Vergleich zur Papierwahl nicht gegeben ist, das der Wähler einem dritten gegenüber belegen kann, wie er votiert hat. Dieser Punkt bedarf noch mathematischer Anstrengungen. Wenn man bedenkt, das dank DNS Analyse die Stimmabgabe auf Papier ohne gesonderte Vorkehrungen auch nicht mehr Anonym ist, kann man auch in Betracht ziehen diese Umstellung auf dem gegenwärtigen Stand der Technik zu machen, auch um die Benachteiligung von Behinderten beim Parteitag zu beseitigen.

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