09 November 2015

Der VW Abgasskandal beruht auf Führungsproblemen und dem Falschen Umgang mit Eigentum an Ideen

Es war jetzt zu lesen, wie es zu den Betrügereien bei VW kam. Der Vorstandsvorsitzende hat "Umweltziele" zusammen mit einer zeitlichen und finanzielle Vorgabe an die Entwickler gestellt, die sich im Rahmen der bei VW üblichen Maßnahmen. Die Ermittlungen werden zeigen müssen, ob es sich um die Unfähigkeit der Entwicklungsingenieure ihrem Chef gegenüber zu treten und ihr Unvermögen einzugestehen oder aber ob der Boss seinen Laden wie ein Straflager in Nordkorea geführt hat, so das Aufmucken nicht zumutbar wäre.

Vermutlich wird sich aber ein sowohl als auch herausstellen. Die erste Frage die zu klären ist: Sind die gemachten Vorgaben überhaupt mit den Gesetzen der Physik vereinbar? Da das Automobil ja nicht in seinen Eigenschaften für den Verbraucher beeinträchtigt sein sollte, kommt da im wesentlichen nur eine -Verbesserung des Wirkungsgrad eines Verbrennungsmotors in Frage. Automobile müssen heute kraft Gesetz einen Crashtests bestehen, insoweit kommen sehr leichte Konstruktionen nicht in Frage. Die im allgemeinen nicht verhandelbaren Komfortwünsche der Kunden tun ein übriges. Und ein Auto das nur sehr verhalten agiert, wird von der geneigten Öffentlichkeit als lahme Ente war genommen und verkauft sich entsprechend bescheiden.

Sei seiner Erfindung vor rund 100 Jahren hat der Verbrennungsmotor im allgemeinen und der Dieselmotor im Speziellen eine unglaubliche Entwicklung durchlaufen. Das wird deutlich, wenn man sich die Arbeitsweise früher Exemplare ansieht



Die Frage ist also, kann man nach 100 Jahren Entwicklung noch essentielles am Verbrennungsmotor verbessert werden? Hier der allgemeine Entwicklungsstand



Das ist eine Version ohne Abgasturbolader. Es ist bekannt, das aus Gründen der Geometrie des Motors die Expansion der Verbrennungsgase viel zu früh unterbrochen wird. Die durch das Verbrennen entstehenden Temperaturen könnten Arbeit liefern, bis sich das Gas durch die Expansion auf Umgebungsdruck entspannt hat. Der Kolben müsste also im Arbeitstakt viel weiter herunterfahren, was aber Konstruktionsbedingt offensichtlich unmöglich ist. Diese Tatsache der abgebrochenen Expansion nutzen Abgasturbinen, die z.B. Energie für Hilfsaggregate wie einen Lader gewinnen.



Die Frage ist also, kann man zusätzliche Energie vor den Vortriebs des Waagen aus der Weiteren Expansion des Gases gewinnen? Man könnte zum Beispiel die Lichtmaschine auf die Welle des Turbolader flanschen, und so auch alle elektrischen Hilfsaggregate im Auto aus dieser Quelle speisen. Aber nicht jeder Waagen hat einen Turbo, speziell im Massenmarkt, bei dem jeder cent in der Produktion zählt. Außerdem ist es bereits so, das man die Lichtmaschine vorzugsweise dann arbeiten lässt, wenn der Waagen verzögert. Und um den gewonnen Strom und Vortrieb umzusetzen bräuchte man die aufwendige Infrastruktur eines Hybridfahrzeugs.

Natürlich haben sich Tüftler mit dem Problem des zu kurzen Arbeitstakts auseinandergesetzt. Aber Kurbeigetriebe die abwechselnd Lange und kurze Hübe erzeugen sind schwer, Inkompatibel zu den bekannten Produktionsmethoden und stellen ein enormes Risiko bei der Bewertung von Verschleißprozessen dar. Letzteres ist Wichtig, damit das Bauteil nicht vorzeitig ausfällt und damit das Markenimage des Herstellers beschädigt. Folglich ist das keine Option. Aber clevere Tüftler habe trotzdem eine Lösung gefunden: Den 5 Takt Motor. Ganz neu ist diese Idee nicht, denn z.B. bei der Dampftechnik gibt es schon sehr lang den 2 oder mehrstufigen Expansionsprozess. So haben Dampfkraftwerke in aller Regel einen aufgeteilten Expansionspfad für das heiße gasförmige Arbeitsmedium, zwischen denen aus Gründen des Wirkungsgrad auch noch ein Zwischenüberhitzer angeordnet ist.



Und so sieht die Portierung dieses Prinzips zum Verbrennungsmotor aus. Die Verbrennungsgase durchlaufen 2 Expansionen, weswegen der Motor auch 5 Tackmotor Heißt. Der normalerweise 4 Auslasstakt wird zum Überleittakt, im dem das Gas vom Hochdruckraum unter weiterer Expansion in den Niederdruckraum überführt wird, von dem aus das Gas dann normal Ausgestoßen wird.



Schon der allererste Versuch ergab einen Spezifischen Verbrauch, der weit geringer ist als alle jemals gebauten 4 Takt Motoren.




Mit einem solchen Verfahren wären also die Umweltauflagen kein Problem, auch ohne das die Autos zu lahmen Enten werden. Auch die Produktion der Aggregate erfordert keine Prinzipiell neuen Schritte, nur eine andere Anordnung bereits bekannter Schritte. Warum wurde also von VW nicht auf diese Technologie zurückgegriffenen?

Die Antwort auf diese Frage ist im Patentrecht und im stolz der Erfinder auf Ihre Erfindung zu suchen. Es gibt 2 Arten von Patenten. Solche welche dem Erfinder eine souveränes Recht zu entscheiden Einräumen, wer dieses Patent Nutzen darf und wer nicht. Nutzen darf das nur, wem es irgendwie gelingt, eine Übereinkunft mit dem Erfinder zu erzielen. Es ist klar, das diese Form des Patentes die größten Ertragsaussichten hat, weil im Grunde je nach Verhandlungsgeschick die gesamte Wertschöpfung aus diesem Patent auf den Erfinder übergehen kann. In bestimmten Situationen, wenn zum Beispiel das Patent für eine Firma Aufgrund von zum Beispiel geänderten Gesetzlichen Anforderungen essentiell für das fortbestehen ist, kann es theoretisch auch noch mehr sein.

Kling nach einem sechser im Lotto, ist es aber meist nicht. Der Grund dafür ist einfach: kein Firmenchef lässt sich gerne die Butter vom Brot nehmen. Wenn jemand was ganz neues Erfindet und dass nötige Geld hat oder organisieren kann, dann kann er ein neues Unternehmen gründen und hochbringen. Ein Beispiel für diesen Fall sind die Fischer Dübel.

Weitaus häufiger ist aber der Fall, das sich eine Idee auf einen Teilaspekt eines größeren Systems bezieht. So wie bei dem 5 Takt Motor. Motoren alleine kauf kaum jemand, wenn man mal von einem Ersatzteil absieht. Typischer weise werden Autos verkauft, die eben nicht nur aus dem Motor bestehen. Der Neuankömmling hat also das Problem, das ihm seine "Erfindung" nichts nutzt, wenn er nicht in der Lage ist Autos zu Bauen. Das aber stellt ihn dann aber vor das Problem, sich im 10000 andere Dinge auch noch zu kümmern, dir zum Teil dann von den Platzhirschen mit Patenten geschützt werden. Wenn er diese haben will, dann muss er denen zwangsläufig auch eine Lizenz für sein Patent anbieten, nur für den Fall das dies ein Erfolg ist. Die meisten deals in der Industrie sind Patentswaps, schon allein um einen Ausschluss von der Lizenzvergabe vorzubeugen.

Da exklusiv rechte bei Patente die Fragen des Überlebens eines Menschen oder der Menschheit als Ganzes ohnehin Moralisch sehr fragwürdig sind, Halte ich deren Abschaffung als ganzes für Sinnvoll. Diese Stammen aus der Zeit, als man als einzelner neue Produkte auf den Markt bringen konnte, und passen nicht mehr in die Zeit. Wegen internationaler Verträge wird man diese nicht ohne weiteres los werden, aber an der Gebührenschraube lässt sicher viel machen.

Patente sollte heutzutage immer und für jeden gegen eine angemessene Summe Lizenzierbar sein. Solche Patente gibt es schon, und sie sind mit deutlich geringeren Gebühren beaufschlagt. Allerdings hat derjenige Industriebetrieb der ein solches externes Patent als erster in die Produktion nimmt, immer noch den Nachteil, das erst bewiesen werden muss, das ein bestimmtes vor Produkt in einem übergeordneten Produkt eine gute Figur macht und den versprochenen Nutzen nicht durch andere Seiteneffekte kaputt macht, wie etwa zum Beispiel der Wankelmotor. Der ist zwar so lauf ruhig wie ein Elektromotor, aber er hat sau miese Abgaswerte und ging schnell kaputt. Unvergessen die Ro80 Fahrer, die sich in den Fingern grüßten, jeder Finger ein Austauschmotor.




Deswegen sollte bei nicht exklusiven Patenten bei denen das Produkt nicht durch den Patentinhaber in einen Markt eingeführt wird, dasjenige Unternehmen, welches dieses Leistet einen deutlichen Bonus erhalten und nicht wie alle anderen eine die volle Standartlizenzgebühr bezahlen müssen. Im Gegenzug sollten Erfinder mit nicht exklusiven Patenten die sich also bereit erklären ihre Erfindung jedem zu Lizenzieren und keine Produkte mit dem Patent vermarkten zur Gänze von Gebühren verschont bleiben , bis Lizenzeinnahmen aus dem Patent entstehen. Denn oft sagen die sich große Firmen auch: Nette Idee, aber in 5 Jahren sind die Gebühren so hoch, das der Erfinder sie sich nicht wird Leisten können.

So, und ich glaube nur so, wird man Testosteron durchdrungene Big Bosse die ganze Ateilungen mit ihrem Habitus in die Illegalität drängen können dazu bringen, regelmäßig externe Ideen auf Verwendbarkeit in ihrer Produktion hin zu überprüfen und diese auch gegen vertretbare Gebühr zu Akzeptieren, denn dann wird bestraft wer zu spät kommt. Im Moment wird eher der bestraft, der zu früh eine Idee aufgreift.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen