15 Mai 2013

Rettet die Flatrate: Weg mit dem Werbemüll

Ich habe es ja schon ein meinem Vorherigen Post zur Fragestellung der Netzneutralität gesagt, ich bin selber ein kleiner Internetprovider und die Zuname des Internet traffic hat Existenz bedrohliche Ausmaße erreicht vor allem weil die Art und weiße mache Dienste auch die Stabilität des "best Effort" Dienst gefährdet. Am wichtigsten wäre es, das man ein neues Videoformat bekommt, das auf Datensparsamkeit hin optimiert ist und nicht auf die Bedürfnisse der Unterhaltungsindustrie.

In meinem heutigen Posting will ich mit mit dem durch Werbung verursachte Overhead befassen. Als ich Mitte der 1990 Jahre in das Internet gegangen bin, war das Verhältnis von Inhalt und Werbung von den Werbeagenturen noch Vorgegeben. Die Werbebanner waren im Wege der AGB's der Werbevermarkter in der Größe typischerweise auf 10KByte limitiert, die Zahl der Banner auf eines pro Webseite.

Daraus ergab sich, das eine typische Webseite mit Bildern die so um die 20-100 kByte hatte. Daraus ergab sich ein Werbeanteil von 10-33%. Man muss natürlich im Hinterkopf behalten, das die Übertragung dieser 100kByte damals beim Surfen über Modem 24 Sekunden und über ISDN Standleitung 12,5 Sekunden dauerte.

Mit den heute zur Verfügung stehenden breitbandigen Anschlüssen ergibt sich durch die Bandbreite für die Gleichen 100kByte eine Ladezeit von zum Beispiel 80ms bei DSL10000. In der Realität dauert die Ladezeit länger, weil bei diesen Geschwindigkeiten die Roundtrip Zeiten der dominierende Faktor wird. Ein typischer Ping läuft zum Beispiel in meinem Netz 20ms, bis die ersten Daten kommen braucht es 2 Roundtrips, also 40ms + Serverresponsetime. Im einfachsten Fall werden aus dem Text direkt die Bilder geladen. Dann kommen noch mal 40ms dazu. Jede Namensauflösung trägt mir je einem Roundtrip auf,also weitere 20ms. Für die elementare Webseite im Format der Mitte der 1990 Jahre bleiben 80ms + (20ms + 40ms + 40ms) = 180ms. Aus diesem Grund will Google auch die RFC für das TCP/IP weiterentwickeln, um schon im ersten Roundtrip Daten liefern können.

Allerdings sind heute viele Webseiten mit Werbung geradezu überfrachtet. Ich habe oft gesehen, das zum Beispiel ein Zeitungsartikel mit aggressiver Video Werbung versehen werden. Dieser werden per HD und typischerweise per RTMP seltener per RTSP verbreitet. Ist ja Premium Content den nicht jeder Kopieren können soll. Da die Werbung immer angesehen werden muss, weil sie vor den Artikel auftaucht und erst verschwindet, wenn das Video um ist. So ein typischer Werbespot von einer Minute HD verbrennt (1) eine Minute der Lebenszeit des Nutzer und (2) 45 MB an Datenverkehr. Aus den 10-33% Werbeanteil ist also mal eben ein Werbeanteil von über 99% geworden. Das heißt, der meiste Verkehr ist nur Müll und Ärgerlich, weil man sich eine an sich bekannte Werbung zum x-ten mal Zwangsansehen muss.

Insoweit schlage ich als Sofortmaßnahme vor, einen Ad blocker zu benutzen. Konkret schlage ich vor, Mozilla Firefox mit Ad Blocker plus zu verwenden. Diese Software liefert ausgezeichnete Funktionen. Der Seitenaufbau wird signifikant schneller, weil gerade die Werbefunktionen auf sehr vielen Domains Teilaspekte einer Seite Laden. Zum anderen verringert sich der verbrauchte Traffic extrem weil ja mitunter nur 1% des Traffic relevant ist, so das das Hauptargument der Telekom, das die Datenmengen durch die Decke gehen, entgegengewirkt werden kann.

Werbung ist sehr wichtig für das Internet. Aus diesem Grund filter Adblocker nicht jede Werbung, sonder lässt die Werbung dann durch, wenn diese sich im Ausmaß im Rahmen hält und nicht unangenehm ist. Zwar Mucken etliche Verlage wegen der schon jetzt vorhandenen Installationen des Adblockers auf, aber das sind meiner Erfahrung nach genau diejenigen, welche die Leute mit 99% Werbeanteil gepiesackt haben. Diese Möglichkeit sollte jeder nutzen, um die Netze vor Verschwendung zu schützen.

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