01 April 2013

Wie die etablierten Parteien die Unterwanderung des Fernsehens auf das Internet ausweiten wollen.

Bereits vor 5 Jahren haben die etablierten politischen Kräfte beschlossen, das Sender im Internet auch eine Rundfunklizenz brauchen, wenn diese mehr als 500 Zuseher haben. Dabei kommt es darauf an, ob es eine redaktioneller Sendebetrieb vorliegt. Durch diese Einschränkung soll erreicht werden, das nicht jede Webcam eine Sendelizenz braucht.

Als das Fernsehen erfunden wurde, da standen nur die Frequenzen des oberen Kurzwellen im Bereichs von 41 bis 67 MHz zur Verfügung. Das sind gerade mal 4 Kanäle, die in Analoger Technologie gerade mal für einen flächendeckenden Fernsehkanal ausreichend waren. Aufgrund der extrem schlechten Erfahrungen mit der staatlichen Propaganda des 3. Reichs hat man das System des Öffentlich rechtlichen Rundfunk erfunden.

In diesem System wird der einzige verfügbare Kanal durch eine vorgeblich Staats ferne Organisation betrieben, zu der wie es so schön heißt "alle gesellschaftlich relevanten Gruppen" Zugang haben. Der Teufel steckt wie immer im Detail, hier im Wort "relevant". Wer ist befugt, zu bestimmen wer relevant ist und wer nicht. Dies wird von Politikern entschieden, und damit habe die natürlich doch wieder die Möglichkeit, das Fernsehen und das Radio vor Ihren Karren zu spannen.

Wie gut sie das im Griff haben, das haben sie am schwarzen Donnerstag im Stuttgart auf das Nachdrücklichste bewiesen. Hier noch mal eine Rekapitulieren der historische Fehlleistung des öffentlich rechtlichen Rundfunks. Die Relevante Szene beginnt bei Minute 2 und 24 Sekunden.



Mir war schon im Moment der Sendung klar, das dies völlig neben der Wahrheit war und Mappus als Ministerpräsident nicht zu halten ist. Da wurden aus Kastanien Steine und das Pfefferspray das war auch von jemanden, der unter einer Jake einen Tornister wie die Sicherheitskräfte getragen hat.




Ich konnte mit so sicher sein, weil ich die Streams verschiedener Aktivisten gleichzeitig empfangen habe, die ich auf einem 6000 x 1500 Pixel Display Array angeordnet habe.

Da war zum einen http://www.flügel.tv. Flügel TV hat damit angefangen, das einfach eine Webcam im Büro aufgestellt wurde, weil ein paar Bürger von ihrem Arbeitsplatz eine prima Aussicht auf den Abriss des Nordflügel des Stuttgarter Bahnhofs hatten, und sie ein enormes öffentliches Interesse angenommen haben. Auch heute betreibt Flügel.tv eine Webcam welche den Fortgang der Bauarbeiten zeigt.



Solche eine Webcam fällt nicht unter die Lizenzpflicht. Aber Flügel.tv hat, beflügelt vom enormen Erfolg ihrer Webseite, mit Equipment das sie von überall her ausgeliehen haben, begonnen ausführlich und systematisch von den verschiedenen Protestaktionen gegen Stuttgart 21 von einem Leiterwagen als improvisierte Ü-Waagen zu berichten. Und das ist genau das, was Politik regulieren und möglichst verhindern will. Eine Lizenzgebühr von typischerweise bis zu 4000 € kann in diesem Zusammenhang als schlichtes Verbot gewertet werden.

Weitere Streams die ich am schwarzen Donnerstag beobachtet habe, kamen vom http://www.cams21.de. Cams 21 rekrutiert sich aus dem Kreis der Aktivisten, welche sich auf der Webseite der Parkschützer organisiert haben. Mit dieser Organisation war es möglich auf jede Form einer Aktion seitens der Bahn mit neuen Protesten zu reagieren, und diese auch life im Internet via bambuser zu dokumentieren. Aber auch das muss wegen der Regelmäßigkeit der Übertragungen, zum Beispiel von den Montagsdemos, als Lizenz pflichtige Tätigkeit angesehen werden.

Wenn jemand ganze Filme zum Abruf in das Internet stellt, ist das keine Lizenz pflichtige Angelegenheit. Da spielt es auch keine Rolle, wie Lang ein solcher Film ist. Es können abendfüllende Werke sein. Wichtig ist nur, das kein life Programm ist. Dabei ist diese Eigenschaft der life übertragenen ungeheuer wichtig für die Authentizität. Das hat zwei Gründe. Zum einen ist es recht aufwendig, den zeitlichen Zusammenhang zwischen offline vorliegenden Videos herzustellen. Das zeigen zum Beispiel die enormen Zeiten die selbst professionelle Ermittler brauchen, wie sich am Beispiel der Ermittlung bezüglich der Freiheit statt Angst Ereignisse festmachen lässt.

Neben dem Komfort das man unterschiedliche Ansichten ein und der selben Ereignisse aus verschiedenen Quellen ist die nicht vorhandene Zeit zur Bearbeitung das Materials, das die Aussagekraft begründet. Für eine Meinungsäußerung reicht es aus, irgendwas zum Abruf in das Internet zu stellen. Wenn ich aber eine Sauerei glaubwürdig dokumentieren will - und das ist ein ganz wesentlicher Punkt einer Begründung einer Meinungsäußerung -, dann habe ich damit ein Problem, wenn ich nicht schon einen entsprechenden Ruf im Internet habe, das meine offline Werken von den Zuschauern Aussagekraft zugemessen wird. Denn seit in den 1990zigern Jurresic Parc in die Kinos gekommen ist, ist jedermann klar, das ein Video alleine ohne zusätzliche Betrachtung keine Beweiskraft mehr zukommt. Waren damals noch große Farmen von sehr teuren Computern nötig, um Dinosaurier einige Sekunden zum Leben zu erwecken, geht das heute mit jedem besseren PC und kostenfrei verfügbarer Software zur Videobearbeitung.

Aber auch mit weniger invasive Eingriffe, wie einfach nur das auswählen und zusammenschneiden des Materials sind geeignet, die Wahrheit zu verzerren. Das Internet bietet die technische Möglichkeit, das jeder Menschen eine gesellschaftliche relevante Gruppe bildet, und in sofern Zugang zu elektronischen Sendemöglichkeiten hat. Mit Bambuser ist das auch ganz einfach, einfach ein Applikation runter laden und loslegen. Eine Beschränkung auf 499 Zuseher - also eine Garantie für die Politiker auf politisch demokratische nicht Relevanz - ist absolut inakzeptabel. Zumal aus dem Ausland Sendungen von jedermann unlimitiert empfangen werden können, denn internationale Verträge wie die KSZE garantieren den Bürgern den Zugang zu Ausländischen Medien.

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