13 Oktober 2008

Warum haben Banken eine Wertschöpfung und warum gehen Sie mitunter Pleite?

Zur Zeit wird viel auf die Bänker eingeschlagen, von "Turbokapitallisten" ist viel die Rede. Zunähst sollte man sich mal vor Augen halten, was die Aufgabe einer Bank ist. Ganz am Anfang steht die sichere Verwahrung von Wertgegenständen. Das kann in Form von "Bankschließfächern" geschehen, für welche die Kunden Miete bezahlen. Übrigens der Inhalt geht nicht in den Besitz der Bank über, der Inhalt kann also auch nicht in die Konkursmasse der Bank übergehen, falls die bankrott ist. Nicht umsonst hat der Kunden einen exklusiven Schlüssel.

Einlagen in eine Bank werden nicht in ein Schließfach gelegt, sondern in die Kasse der Bank eingezahlt. Nun könnte der Bänker Konten führen, und jeder weiß, das genau so viel Geld in dem Tresor liegt, wie er auf dem Konto hat. Das hat dann aber zur Folge, das es weder Zinsen für das Geld gibt, noch diese Dienstleistung der sicheren Verwahrung kostenfrei anzubieten währe, weil von irgendwas muss die Bank ihre Kosten decken.

Betrachten wir zum Verständnis des Bankwesens als nächstes folgendes Szenario: Wir haben zwanzig Familien, die sich ein Haus bauen wollen. Jeder für sich muss 20 Jahre Geld in einen Sparstrumpf zurücklegen, um das Geld für ein Haus zu verdienen. Das heißt, wenn sie 2000 mit 20 Jahren begonnen haben, können Sie 2020 mit 40 Jahren ihr Haus bauen. Wenn jetzt diese 20 Leute einen Vertrag abschließen sich jedes Jahr zu treffen, und einem zufälligen gewählten aus Ihrer Gruppe der noch nicht gebaut hat all Ihr Geld das Sie in dem Jahr gesammelt haben zu überlassen, so kann der erste schon nach einem Jahr bauen. Der zweite nach zwei und so weiter und nur einer muss so lange warten, wie er es alleine auch hätte tun müssen. Alle bis auf einen fahren besser, nur einer hat nichts davon. Das ist die Primäre Idee des Bausparen.

Man erkennt an diesem Beispiel deutlich, welchen enormen Einfluss ein funktionierendes Finanzsystem auf die Wertschöpfung in einem Land hat. Wenn das Bausparen nicht ein Vertrag zwischen einer Festen Anzahl von Vertragspartnern sondern über einer Institution, eine Bausparkasse, abgewickelt wird in welcher kontinuierlich neue Teilnehmer hinzukommen und alte ausseiden, dann kann sogar jeder der Teilnehmer nach der hälfte der Zeit oder noch früher in sein Häuschen einziehen.

Wenn die Menschen unserem Banker mit dem Tresor zusichern, ihr Geld für eine bestimmte Zeit auf der Bank zu belassen, dann könnte unser Banker das Geld in der zwischen Zeit auch an andere weiter verleihen, und daraus auch einen Zinsgewinn schöpfen. Allerdings ergibt sich daraus das erste Grundproblem, das ein Banker haben kann: Mitunter kommt es vor, das er das Geld seiner Kunden nicht zurück bekommt. Er wird also einen Teil der Zinsen die er einnimmt dafür verwenden müssen, diese Kosten zu decken. Was aber, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so verschieben, das viele Menschen das Geld das Sie von der Bank erhalten haben, nicht wieder zurückzahlen können?

Nun, für denn Fall lassen sich Banker Sicherheiten geben. Das kann eine Bürgschaft eines dritten sein, der Sagt er kommen dann für den Kredit auf. Nur die wenigsten Kunden haben einen steinreichen Onkel, der auch noch willens ist für irgendwas zu bürgen. Deshalb sind die meisten Kredite mit dem Gut, das Finanziert werden soll gesichert. Geht was schief, erhält die Bank das Auto, die Maschine, die Fabrik, das Haus, das Boot, .... was mit dem Kredit gesichert wurden, um es zu Geld zu machen. Das Problem hierbei ist, das der Banker diese Güter an sich nicht schätzt, sondern nur insoweit schätzt, wie anderen Menschen dafür Geld auszugeben bereit sind.

Um Diskussionen mit dem Kreditnehmer zu vermeiden, ob sein Gut angemessen verkauft wurde, werden die Güter in einer Versteigerung feilgeboten. Wenn jetzt aber viele Menschen Probleme mit ihrem Kredit haben, dann werden auch viele Güter über Versteigerungen angeboten. Das aber wiederum drückt den Preis, und kann damit weitere Menschen in Bedrängnis bringen, z.B. weil sie Ihr zum Teil auf Kredit gekauftes Haus aus beruflichen Gründen veräußern müssen.

Unser Bänker seht also möglicher vor einer Lawine von ausfallenden Krediten. Er wird also zunächst von sein eigenes Geld angreifen müssen, wenn der Einleger über sein Geld auf der Bank verfügen will. Und damit überhaupt Geld das Banker vorhanden ist, muss mann 5 Millionen Euro haben, wenn man eine Bank gründen will.

Wenn es jetzt aber sehr heftig kommt, und sehr viele Kredite nicht mehr zurückbezahlt werden können, dann kann es sein, das das Geld des Banker nicht ausreicht, um seine Fehler auszugleichen. Dann liegt eine form des Bank bankrottes vor, welche ich Bankrott erster Art nennen will.

Unser Banker von oben wird, wenn er seine Kredite mit bedacht vergibt und die Politiker die Menschen nicht massenhaft ins Elend stürzten, ein Gutes Geschäft machen. Das wird dazu führen, das er Konkurenz bekommt. Um an neue Einleger zu kommen, wird unser Banker irgendwann nicht umhinkönnen, denjenigen die sich für einer gewisse Zeit festlegen ihr Geld auf der Bank zu lassen, einen Teil der Zinsen in Form von Guthaben Zinsen zu überlassen.

Wenn jeder Mensch jederzeit beliebig über sein Geld verfügen kann, dann kann unser Banker Kredite immer nur in dem Rahmen vergeben, in dem er auch Einlagen mit der entsprechenden Bindung hat. Es stellt sich aber heraus, das viele Güter sehr lange abgezahlt werden müssen. Das trifft im besonderen für Immobilien, also Häuser und Grundstücke, zu. Auf der anderen Seite sind viele Einlagen in eine Bank eher kurzfristiger Natur. Es währe also wünschenswert, solche Einlagen auch für längerfristige Kredite nutzen zu können.

Da die Menschen, sofern die Gründe für ihre Verfügung über Ihr Geld unabhängig voneinander entstanden sind, bestimmten Gesetzen der Wahrscheinlichkeitstheorie unterliegen, ist es Möglich, das unser Banker einen Teil der Einlagen auch längerfristig verleit, obwohl er das elementar eigentlich nicht dürfte. Wenn nun aber doch ein gemeinsamer Grund für die Verfügungen der Bankkunden aufkommt, zum Beispiel negative Berichterstattung über eine Bank oder die Banken eines Landes, dann treffen die Voraussetzungen für die Gesetzmäßigkeiten denen das Handeln der Bank und deren Staatlicher Aufsicht zugrunde liegt nicht mehr zu, und der Bank geht das Geld aus, sie ist im klassischen sinn Bankrott, obwohl ihre Geschäfte ansiech OK sind. Dies will ich Bankrott 2. Art nennen.

Der Staat will seine Bürger für Ihr gemein förderliches Verhalten nicht noch bestrafen, und gibt deshalb den Einlegern eine begrenzte Garantie auf ihre Einlagen, auch und gerade deshalb, um einen Bankrott 2. Art bei den Banken möglichst zu verhindern. Nur bis jetzt galt diese Garantie eben nicht für Institutionen und Firmen, weshalb es zusätzliche Sicherungsvermögen gibt, in die unser Banker einzahlen konnte, um damit bei seinen Kunden zu mit zusätzlicher Sicherheit zu werben. Zur zeit ist aber so, das die Banker sich gegenseitig das Geld zurückholen oder erst gar nicht verleihen, weil Banker von Sicherheitsleistungen jedweder Art, nach dem Motto, die Wissen doch was sie tun, ausgeschlossen sind. Folglich ist die Gruppe der Banker, nachdem mindestens ein Bankrott 1. Art und schon einige der 2. Art eingetreten sind, zur Zeit die kritischsten Kunden der Banker und schießen sich gegenseitig ab.

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